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Apple Music im Visier der Kartellwächter

Leo Becker
Rapper Drake

Rapper Drake bei der Ankündigung von Apple Music

(Bild: dpa, Christoph Dernbach/dpa)

Schon vor dem Start des Streaming-Dienstes haben auch zwei US-Staatsanwälte eine Untersuchung eingeleitet. Sie wollen prüfen, ob Apple seine Marktmacht in den Verhandlungen mit Plattenfirmen missbraucht hat.

Zwei US-Staatsanwaltschaften untersuchen die Verhandlungen zwischen Apple und den Plattenfirmen [1] über den für Ende Juni angekündigten Streaming-Dienst "Apple Music". Die Generalstaatsanwälte von New York und Connecticut prüfen einem Bericht der New York Times zufolge, ob Apple Druck auf die Labels ausgeübt hat, um Gratis-Angebote bei Konkurrenten wie Spotify einzustellen.

Der Musik-Konzern Universal Music Group hat sich in einem von der Zeitung veröffentlichten Anwaltsschreiben bereits zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit erklärt und betont, man habe keinerlei Absprachen mit dem iPhone-Hersteller über eine Einstellung von Freemium-Angeboten bei anderen bei Musik-Streaming-Diensten getroffen. Apple Music kostet 10 Dollar pro Monat, lässt sich die ersten drei Monate aber gratis ausprobieren [2], zudem können Nutzer verschiedene Bestandteile des Dienstes kostenlos verwenden [3].

Neben den Staatsanwaltschaften hat offenbar auch die EU-Kommission eine informelle Untersuchung [4] zu eventuellen Absprachen bei Freemium-Streaming eingeleitet, auch das US-Justizministerium ist angeblich bereits in der Angelegenheit aktiv [5].

Die Generalstaatsanwälte von New York und Connecticut hatten zuvor schon Apples Einstieg in das E-Book-Geschäft geprüft; 2013 wurde der Konzern wettbewerbswidriger Preisabsprachen für schuldig befunden [6], das Verfahren ist in Berufung. (lbe [7])


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https://www.heise.de/-2687500

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[1] http://mobile.nytimes.com/2015/06/10/technology/2-states-look-for-collusion-between-apple-music-and-major-labels.html?referrer=
[2] https://www.heise.de/news/Apple-Music-ab-30-Juni-auch-in-Deutschland-2686500.html
[3] https://www.heise.de/news/Apple-Music-Was-geht-und-was-nicht-2682700.html
[4] https://www.heise.de/news/EU-Wettbewerbshueter-knoepfen-sich-offenbar-Apples-Musikgeschaeft-vor-2595382.html
[5] https://www.heise.de/news/Musik-Streaming-US-Justizministerium-untersucht-angeblich-Apples-Paywall-Taktik-2632233.html
[6] https://www.heise.de/news/E-Book-Streit-Apple-fuer-wettbewerbswidrige-Absprachen-schuldig-gesprochen-1915285.html
[7] mailto:lbe@heise.de