Apple Podcasts: Neue technische Anforderungen an Podcaster

Ab dem Jahr 2023 gelten neue technische Voraussetzungen für Podcaster, die in Apples Verzeichnis gelistet sein möchten. Was bei RSS-Feeds beachtet werden muss.

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(Bild: ymgerman/shutterstock.com)

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Apple hat ab dem 1. Januar 2023 neue technische Voraussetzungen für sein Podcast-Verzeichnis. Wer in Apple Podcasts gelistet werden möchte, sollte bis zum Jahresende die erforderlichen Anpassungen vornehmen, sofern das noch nicht geschehen ist. Abzuwarten bleibt, ob Apples erneute Umstellungen wieder von Nebeneffekten begleitet werden, wie sie bei früheren Veränderungen festzustellen waren.

Apple Podcasts gilt immer noch als wichtigstes Verzeichnis für die Mediengattung. Neben Apples eigenen Podcast-Apps nehmen auch diverse Dritt-Apps den Dienst zur Grundlage. Folglich gehört es für die meisten Podcaster zum Standard, dort gelistet zu sein.

Die Änderungen betreffen die RSS-Feeds, auf deren Grundlage Apple neue Folgen zum Verzeichnis hinzufügt. Erforderlich ist darin künftig die Angabe einer GUID pro Folge. Die einzigartige Kennung verhindert, dass Podcast-Apps bereits heruntergeladene Folgen erneut laden, etwa weil der RSS-Feed auf einen neuen Server gezogen ist oder die darin genannten Folgen eine neue URL haben. Bislang war die GUID optional möglich. Podcaster sollten prüfen, ob ihr Hosting-Provider dieses Merkmal im Feed mit ausliefert. Vorsicht ist geboten, wenn für alle Folgen eine identische GUID gesetzt ist – Apple Podcasts wird künftig nämlich nicht mehr neue Episoden mit einer bereits vorhandenen GUID laden.

Eine zwingende Anpassung ist außerdem nötig, wenn der Podcast-Feed im Atom-Format bereitgestellt wird. Apple wird hierfür künftig nicht nur Neuaufnahmen verweigern, sondern auch bei vorhandenen Podcasts keine Aktualisierungen wie neue Folgen mehr berücksichtigen.

Weitere Änderungen betreffen den Owner-Tag im RSS-Feed und das Laden des Feeds durch Apples Crawler. Der aus iTunes-Zeiten stammende Owner-Tag, der neben einem Namen auch eine Kontakt-E-Mail-Adresse enthält, wird künftig nicht mehr berücksichtigt. Apple nimmt zu Podcastern nur noch Kontakt über die hinterlegte E-Mail-Adresse auf, die mit der Apple-ID verknüpft ist, die zur Einreichung des Podcasts verwendet wurde. Alternativ können Podcaster pro Sendung im Verwaltungs-Tool Apple Podcasts Connect eine abweichende E-Mail-Adresse hinterlegen. In dem Webtool finden Podcaster seit März auch erweiterte Statistiken vor.

Der Crawler unterstützt unterdessen ETag- und Last-Modified-Date-Header, die von Webservern bei Anfragen zurückgesendet werden. Dadurch sollen weniger Daten übertragen werden, wenn es gar keine Änderungen im Feed gibt.

Apple weist in seiner Information an Podcast Creator außerdem darauf hin, dass es bis zu 24 Stunden dauern kann, bis neue Podcasts oder neue Episoden in Suchergebnissen und persönlichen Empfehlungen auftauchen. Vorher würden diese einer Prüfung unterzogen. Ob sich das auch auf die Sichtbarkeit in Apples Podcast-App für Abonnenten von Podcasts auswirkt, wird nicht weiter beschrieben.

Abzuwarten bleibt, ob die Umstellungen bei Apple Podcasts erneut zu Problemen führen, wie sie zuletzt bei der Einführung bezahlter Podcasts im Juni 2021 festzustellen waren. Bestehende Podcasts wurden über Wochen teilweise deutlich verzögert aktualisiert, sodass neue Folge verspätet bei Podcast-Abonnenten eintrafen. Solche Vorkommnisse hatte es zuvor auch schon bei weiteren Umstellungen Apples in seinem Podcast-Verzeichnis gegeben.

Jüngst wurde durch einen Bericht des US-Finanznachrichtendienstes Bloomberg indessen bekannt, dass Apple angeblich ein Abkommen mit einer Produktionsfirma geschlossen hat, um sein Premium-Podcast-Angebot weiter aufzustocken.

(mki)