Apple-Programmiersprache Swift: IBM zieht sich zurück

IBM brachte Apples quelloffene Programmiersprache Swift in die Cloud. Nun sollen die Bemühungen eingestellt werden.

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Apple-Programmiersprache Swift: IBM zieht sich zurück
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IBM verlässt den Swift-Zug: Der Konzern werde die Weiterentwicklung der Apple-Programmiersprache 2020 einstellen, heißt es in einem Meeting-Protokoll der Swift Server Work Group (SSWG).

IBMs Entscheidung sei im Rahmen einer Prüfung der hauseigenen "Open-Source-Prioritäten" gefallen. Die zuständigen IBM-Entwickler werden die Workgroup verlassen. Ein Grund für die plötzliche Entscheidung wurde nicht genannt.

Keine Swift-Events mehr bei IBM.

Man danke IBM für die "wertvolle Arbeit" und die Starthilfe bei "Swift on Server", teilte der Apple-Entwickler Tomer Doron im Swift-Server-Forum mit.

Die Swift Docker Images sollen einem neuen Verwalter aus der Community übertragen werden. Zu Zukunft und Weiterentwicklung von IBMs Open-Source-Webserver Kitura wurde vorerst nichts bekanntgegeben.

Apple hat die Programmiersprache Swift im Sommer 2014 als Alternative zu Objecive-C vorgestellt, seit Ende 2015 ist sie Open Source und bietet auch Linux- und Windows-Unterstützung. IBM sprang frühzeitig auf den Swift-Zug auf. Man sehe Swift neben Java und JavaScript (Node.js) als eine von drei strategischen Programmiersprachen, hieß es 2016 als IBM Swift auf Server und in die Cloud brachte.

Apple setzt zunehmend selbst auf Swift für App-Entwickler und Betriebssystemelemente: Mit iOS 13 und iPadOS soll sich die Zahl der von Objective-C portierten Swift-Apps mehr als verdoppelt haben. Die im Frühjahr vorgestellte Swift-Version 5.0 brachte ein stabiles Application Binary Interface (ABI) und Memory Safety.

Die einstigen Erzfeinde Apple und IBM verbindet inzwischen eine mehrjährige Partnerschaft bei der Entwicklung branchenspezifischer Enterprise-Apps für iPhone und iPad. IBM setzt intern inzwischen auf fast 300.000 Apple-Geräte und zeigt sich mit dem Umstieg sehr zufrieden: Mac-Nutzer seien produktiver und zufriedener, hieß es jüngst wieder – zudem seien die Support-Kosten geringer als bei Windows-PCs.

(lbe)