Apple-Verwaltungsrat gegen öffentliche CEO-Nachfolgeplanung

In einem Schreiben an Aktionäre empfiehlt Apples Board of Directors, gegen einen Antrag zu stimmen, durch den die Nachfolgeplanung für den von Steve Jobs gehaltenen Chefposten offengelegt würde.

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Durch einen Aktionärsantrag möchte der Central Laborers' Pension Fund Apple dazu bewegen, eine "schriftliche und detaillierte" Nachfolgeplanung für den Chefposten des Unternehmens einzuführen und diese öffentlich zu machen. Apples Board of Directors solle Aktionären einen alljährlichen Bericht über die Nachfolge von Steve Jobs liefern, so die Forderung des Pensionsfonds.

Apples Verwaltungsrat empfiehlt Anlegern, gegen den Antrag zu stimmen. Das Board befürworte zwar das "Konzept der Nachfolgeplanung" und treffe entsprechende Personalplanungen, doch würde deren Veröffentlichung Wettbewerbern einen Einblick in "die geheimen Ziele und Pläne" des Unternehmens geben – dies "ist nicht im besten Interesse der Firma oder ihrer Aktionäre", betont der Verwaltungsrat. Eine öffentliche Benennung des potenziellen Nachfolgers von Steve Jobs könnte zudem konkurrierende Firmen dazu "einladen", hochkarätige Apple-Manager abzuwerben. Die nicht als mögliche Nachfolger in Betracht kommenden Führungskräfte würden sich möglicherweise entschließen, das Unternehmen aus diesem Grund zu verlassen, so Apples Board.

Steve Jobs nahm bis Mitte 2009 gesundheitsbedingt eine halbjährige Auszeit, in der er sich einer Lebertransplantation unterziehen musste – diese wurde von Apple erst nachträglich bestätigt, obwohl das Unternehmen seit Jahren wegen seiner Informationspolitik in der Kritik mancher Aktionäre steht und die Gerüchte um Jobs' Gesundheitszustand Apples Aktienkurs beeinflussten. Apples COO Tim Cook übernahm in diesem Zeitraum erneut den Chefposten und erhielt dafür einen Bonus in Höhe von 5 Millionen Dollar. Cook vertrat den Apple-CEO bereits 2004, als Jobs wegen eines Krebs-Tumors an der Bauchspeicheldrüse operiert werden musste.

Das diesjährige Treffen der Apple-Aktionäre findet am 23. Februar statt. (lbe)