Apple angeblich an US-Frequenzversteigerung interessiert

Steve Jobs und die Seinen sollen sich laut "Businessweek" damit befassen, eventuell in die Versteigerung von breitbandtauglichen Mobilfunkfrequenzen einzusteigen.

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Am 16. Januar soll in den USA die Versteigerung um breitbandtaugliche Mobilfunk-Frequenzen im 700-MHz-Band beginnen, die durch die Umstellung vom analogen auf digitales terrestrisches Fernsehen frei werden. An den Gedanken, dass Google mitsteigern und zum Mobilfunkprovider werden könnte, haben sich die Marktbeobachter schon gewöhnt. Nun lenkt ein Bericht des Wirtschaftsmagazins Businessweek den Blick auf einen möglichen weiteren Mitstreiter: Apple habe sich mit den Vor- und Nachteilen befasst, die ein erfolgreiches Gebot mit sich bringen würde. Der Bericht beruft sich auf zwei nicht näher genannte Quellen. Laut einer von ihnen sei das Unternehmen aber nach Prüfung des Vorhabens eher nicht geneigt, an der Versteigerung teilzunehmen.

Durch ein eigenes Netz könne Apple künftig unabhängig von anderen Mobilfunkbetreibern seine iTunes-Store-Angebote an die Kunden bringen und ein homogenes und gegenseitig nachfrageförderliches "Ökosystem" aus Apple-Hardware, -Software und -Diensten bilden. Der kürzlich vorgestellte Wi-Fi Music Store könne einen Schritt in diese Richtung darstellen. iPhone-Käufer müssten sich künftig nicht über unzureichende Netzzugänge beschweren. Unter bestimmten Umständen könne Apple den mobilen Netzzugang auch mit niedrigeren Gebühren anbieten als der bisherige exklusive Mobilfunkpartner AT&T. Im günstigsten Tarif summieren sich die Kosten für einen iPhone-Besitzer über die zwei Jahre Laufzeit auf 1400 US-Dollar, rechnet Businessweek vor.

Allerdings brächte eine eignes Mobilfunknetz Apple auch Nachteile, beispielsweise die für Betreiber üblichen niedrigen Margen sowie die Sorgen und Nöte um ständige Aufrechterhaltung des Datenverkehrs, Akquise neuer Kunden und Support. Auch könne der Ruf des Unternehmens als Innovationsbringer leiden, wenn es sich in die Alltagsgeschäfte eines Netzbetreibers verstricke. Aus Analysen in US-Medien geht hervor, dass Apple wohl höchstwahrscheinlich die Risiken eines eigenen Netzes scheuen und sich nicht an der Auktion beteiligen wird – oder, wie das Magazin Wired spekuliert, in einem Konsortium mit Google. Immerhin sitze Google-Chef Eric Schmidt im Aufsichtsrat von Apple. (anw)