Apple investiert Millionen in Corona-Testkits

Mit der Finanzspritze soll ein US-Hersteller die Produktion massiv steigern, um die Testkapazitäten vor Ort zu erhöhen. Apple will auch Design-Hilfe leisten.

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Corona-Testkit

Die Produktion der Sammel-Kits soll auf eine Million Stück pro Woche erhöht werden.

(Bild: Apple)

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Apple steckt 10 Millionen US-Dollar in einen auf Viren-Transportkits spezialisierten Hersteller. Die US-Firma Copan Diagnostics soll mit der Finanzspritze ihre Produktionskapazitäten erheblich steigern: von derzeit mehreren Tausend auf über eine Million Stück pro Woche Anfang Juli, wie Apple mitteilte. Die Testkits zur Einsammlung von Proben sollen Krankenhäusern in den USA helfen, Covid-19-Tests in viel größerem Umfang durchzuführen.

Apple werde Copan bei der Einrichtung einer neuen Produktionsanlage unterstützen und dafür auch bei Beschaffung und Design des Equipments helfen, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Das Geld kommt aus Apples mehrere Milliarden Dollar schwerem "Advanced Manufacturing Fund", der Produktionsarbeitsplätze in den Vereinigten Staaten fördern soll, entsprechend wurde der Standort der Firma und des neuen Produktionsortes in Südkalifornien in Apples Mitteilung besonders hervorgehoben.

Bislang hat der Konzern rund eine Milliarde US-Dollar in Zulieferer investiert, darunter den Glasspezialisten Corning und den Hersteller Finisair, der Oberflächenemitter (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser – VSCEL) für Apple baut, die unter anderem in iPhones und AirPods zum Einsatz kommen. Das Zurückholen von Fabrikjobs gehört auch zu den Kernthemen der US-Regierung unter Donald Trump, der Apples Endmontage in China im Wahlkampf mehrfach scharf kritisiert hatte. Apple "unterstütze" nun 2,4 Millionen Jobs in den USA, beteuert das Unternehmen – dazu rechnet es gewöhnlich auch Jobs in der "App-Economy".

Apple führt weiter aus, bereits "mehrere zehn Millionen Dollar" an Initiativen zur Bekämpfung der Lungenkrankheit Covid-19 gegeben und bislang 10 Millionen "Face Shields" produziert sowie 30 Millionen Geschichtsmasken für medizinisches Personal beschafft zu haben.

Gemeinsam mit Google hat Apple zudem eine neue Bluetooth-basierte Schnittstelle zur Kontaktverfolgung vorgestellt, die Mitte Mai in iOS und Android Einzug halten soll – und zu einem späteren Zeitpunkt noch tiefer in beide Betriebssysteme integriert werden soll. Die von vielen Staaten geplanten Corona-Apps scheinen auf iPhones nur richtig zu funktionieren, wenn diese Schnittstelle auch verwendet wird – und Apples dafür bestehende Vorgaben umgesetzt werden. (lbe)