Apple legt für den A18 einen eigenen Chip mit Mini-Ersparnis auf
Der A18 ist keine teildeaktivierte Version des A18 Pro. Für gerade einmal 15 mm² Ersparnis hat Apple einen separaten Chip entworfen.
Das iPhone 16 und iPhone 16 Plus nutzen einen anderen Prozessorchip als das iPhone 16 Pro und iPhone 16 Pro Max: Der A18-Prozessor der beiden günstigeren Modelle ist keine Ausschussware des Pro-Chips, bei dem Teile der Grafikeinheit und des Caches deaktiviert sind. Stattdessen hat Apple zwei komplett separate Prozessoren entworfen und beim Chipauftragsfertiger TSMC mit N3E-Technik in Auftrag gegeben.
Das geht aus Analysen von Chipwise und Techinsights hervor. Sie haben die aktuellen iPhones gekauft und die Prozessoren abgeschliffen, um die Chipstrukturen offenzulegen. Demnach ist der A18 Pro etwa 105 mm² groß; der A18 rund 90 mm².
Die Performance-Kerne an sich sehen identisch aus, allerdings greifen sie im Pro-Modell auf doppelt so viel Level-2-Cache zu – insgesamt 16 statt 8 MByte. Ebenso ist der sogenannte System Level Cache (SLC) mit 24 MByte doppelt so groß. Auf ihn greifen alle Funktionseinheiten des Prozessors zu, also etwa auch die KI-Einheit (Neural Processing Unit, NPU).
Die NPU und die vier Effizienzkerne (inklusive Cache) sind beim A18 und A18 Pro identisch. Auch die GPU-Kerne sehen jeweils gleich aus – beim A18 hat Apple die GPU bloß um einen Kern verkleinert. An den Chiprändern sitzen derweil die I/O-Blöcke, etwa für USB. Beim A18 Pro hat Apple mehr Chipfläche ins I/O investiert. Wofür ist fraglich.
Viel Aufwand für 15 mm² Flächenersparnis
Typischerweise kostet ein Chipdesign mit moderner Fertigungstechnik und in Apples Größenordnung einige Hundert Millionen US-Dollar. Selbst mit der Übernahme vieler Blöcke zwischen den beiden Varianten, verschlingen der Entwurf, die Validierung und die neuen Belichtungsmasken viel Geld.
Zudem kann Apple mit dieser Herangehensweise keine teildefekten A18-Pro-Prozessoren in die günstigeren 16er-iPhones stecken, was die Marge senkt. Schließlich schleichen sich bei jedem Fertigungsprozess Belichtungsfehler ein – nicht alle produzierten A18 Pro eignen sich für den Einsatz in einem iPhone 16 Pro.
Es stellt sich also die Frage, warum Apple für gerade einmal 15 mm² Flächenersparnis einen eigenen Chip auflegt. Die Antwort muss lauten: Der kleinere A18 soll lange in so großen Mengen produziert werden, dass sich die Flächenersparnis aufsummiert und die Millioneninvestition ausgleicht. So passen nämlich einige Prozessoren mehr auf einen Silizium-Wafer, sodass die Fertigungskosten etwas sinken.
Gut möglich also, dass Apple den A18 in weiteren iPhones und iPads einsetzen will. Gerüchteweise erscheint etwa das iPhone SE 4 mit A18-Prozessor.
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(mma)