Apple macht fleißig weiter Milliardenschulden

Der iPhone-Konzern hat einen neuen Bond aufgelegt, erstmals in kanadischen Dollar. Apple hat nun Schulden in Höhe von rund 110 Milliarden Dollar – und spart dadurch Steuern.

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Apple

(Bild: dpa, Peter DaSilva)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat eine weitere milliardenschwere Anleihe platziert: Der neue Bond hat einen Umfang von 2,5 Milliarden kanadischen Dollar, wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht – umgerechnet sind dies knapp 1,7 Milliarden Euro. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre bei einem Zinssatz von 2,513 Prozent pro Jahr. Mit der jüngsten Anleihe hat Apple inzwischen ungesicherte Schuldtitel in Höhe von knapp 110 Milliarden Dollar angesammelt.

Erstmals hat Apple einen Bond in kanadischen Dollar aufgelegt.

Der durch den Verkauf der Anleihe erhaltene Betrag kann für allgemeine Firmenzwecke verwendet werden, merkt Apple an, darunter fallen auch Aktienrückkäufe und Dividenden.

Es könnte aber auch für Investitionen, Übernahmen und die Rückzahlung bestehender Schulden zum Einsatz kommen – sowie für temporäre Investitionen, so der Konzern. Apple gilt inzwischen als größter Dividendenzahler weltweit.

Trotz eines immensen Barmittelbestand von inzwischen über 261 Milliarden Dollar, macht der Konzern fleißig weiter Schulden, da der Barbestand zu einem Großteil außerhalb der USA parkt. Für die Rückführung der Gewinne ins Heimatland USA würde derzeit ein Steuersatz von rund 35 bis 40 Prozent fällig. Entsprechend ist es steuerlich deutlich attraktiver, bei den momentan niedrigen Zinssätzen Aufwendungen wie die Aktienrückkäufe durch Anleihen zu finanzieren – statt durch die Heimführung des Barbestandes.

Eine Steuersenkung auf Auslandsgewinne sei "gut für Amerika", betonte Apple-Chef Tim Cook jüngst. Die Regierung Trump hat für die Repatriierung von Auslandsgewinnen bereits eine erhebliche Steuersenkung in Aussicht gestellt, im Gespräch ist ein Satz von nur 10 Prozent. Cook fordert seit längerem die Anpassung des US-Steuerrechts, das er in diesem Aspekt als veraltet und rückwärtsgewandt bezeichnete. Dem Jahresbericht 2016 zufolge beabsichtigt der Konzern, über 91 Milliarden US-Dollar an Auslandsgewinnen in die USA zu überführen. (lbe)