Apple verhandelt über den Verkauf von Musik-Videos

Während einige Beobachter schon über einen iTunes Movie Store spekulieren, plant Apple angeblich einen vorsichtigen Einstieg in den Verkauf von Videos über das Internet und für portable Player.

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Von
  • Jürgen Kuri

Während US-Kolumnisten bereits über einen kompletten iTunes Movie Store spekulieren, scheint Apple vorerst bei Filmen noch kleinere Brötchen backen zu wollen. Nach Informationen des Wall Street Journal verhandelt Apple mit den Musikkonzern, um im erfolgreichen iTunes Music Store auch Musikvideos anbieten zu können. Das US-Blatt, das sich auf Kreise aus der Medienindustrie bezieht, die über die Verhandlungen unterrichtet wurden, erwartet, dass die Verhandlungen die Präludien zu einer Version von Apples portablen Musikplayer iPod sind, die auch Videos abspielen kann.

Apple gibt wie üblich keine Kommentare zu den Plänen der Firma ab. Nach den von Apple also bislang offiziell nicht bestätigten Informationen soll die Firma in Verhandlungen mit den verbliebenen vier Majors (Warner Music, EMI, Universal Music und Sony BMG) stehen. Die Musik-Videos, die bereits ab September angeboten werden könnten, sollen dann jeweils 1,99 US-Dollar kosten; wer Song und zugehöriges Video gleichzeitig kauft, soll Rabatte bekommen können. Zwar hatte Apple-Chef Steve Jobs sich bislang nicht sehr zuvorkommend über die Idee geäußert, Videos zum Abspielen auf portablen Geräten mit Mini-Bildschirmen zu verkaufen, Musikvideos dürften aber auf Grund der Affinität zum iTunes Music Store einen relativ unkomplizierten und von vielen Usern eher akzeptierten Einstieg ins Video-Geschäft darstellen. Für einzelne Promotion-Aktionen bietet Apple in seinem Online-Musikshop zudem bereits einige wenige Musik-Videos an, allerdings bislang nicht für portable Player.

Für die meisten US-Beobachter scheint der Einstieg von Apple in den Video-Markt und das Angebot eines portablen Players mit Video-Funktion der nächste logische Schritt zu sein. Selbst Verhandlungen mit TV-Firmen über die Lizenzierung von TV-Shows und -Serien seien bereits in Gang gekommen, heißt es -- auf Grund der Ängste der Produktionsfirmen, ihre Rechte und die Nutzungssteuerung beim Verkauf über das Internet zu gefährden, sollen diese Verhandlungen sich aber weit komplizierter darstellen als diejenigen mit den Musikfirmen, für die Musikvideos immer noch vor allem Promotioninstrumente für den Songverkauf sind. Zusätzliche Einnahmen aus dem Verkauf dieser Videos dürften ihnen da sehr gelegen kommen. (jk)