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Apples Saphir-Hersteller will Produktion schließen

Ben Schwan

GT Advanced Technologies hat beim Insolvenzgericht beantragt, seine Herstellung einstellen zu dürfen. Mittlerweile gibt es Anzeichen dafür, dass die Pleite mit Problemen bei der Herstellung von iPhone-Bildschirmabdeckungen zusammenhängen könnte.

Apples Produktionspartner für Saphir, GT Advanced Technologies (GTAT), hat nach Beantragung des Insolvenzverfahrens in dieser Woche [1] nun den zuständigen Richter auch darum gebeten, seine Produktion herunterfahren zu dürfen [2]. Das meldet das Wall Street Journal. Der Lieferant plant demnach, aus dem Geschäft mit der Saphirherstellung auszusteigen.

Der iPhone-Hersteller hatte einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in Form eines Kredits in GT Advanced Technologies gesteckt [3] und war laut eigenen Angaben selbst von der Insolvenz überrascht [4] worden. Genaue Details zu der GTAT-Pleite dürfte es zunächst nicht geben. Richter Henry Boroff erlaubte der Firma, Gerichtsdokumente unter Verschluss zu halten, die erklären könnten, was konkret bei dem Finanzierungs- und Lieferabkommen mit Apple schiefgelaufen ist.

Screenshot YouTube / PocketNow

Die Saphir-Öfen bei GTAT sollen ausgehen.

(Bild: Screenshot YouTube / PocketNow)

Allerdings scheint es bereits zuvor entfleuchten Gerichtsunterlagen zufolge auch mit dem iPhone zu tun gehabt zu haben, schreibt das Wall Street Journal weiter. GTAT sei es nicht gelungen, Material für die Bildschirme des Smartphones zu produzieren. Vor der Vorstellung von iPhone 6 und 6 Plus [5] hatte es lange Spekulationen gegeben, dass Apple seine Handys erstmals mit dem sehr kratzfesten Material überzieht. Das gelang aber augenscheinlich nicht – iPhone 6 und 6 Plus nutzen weiter "normale" Spezialgläser.

Der Druck zur Geheimhaltung im Insolvenzverfahren scheint von Apple zu kommen. Laut GTAT-Anwalt Luc Despins könnte die Veröffentlichung der "vollständigen Gründe" dazu führen, das die Pleitefirma auch noch 50 Millionen Dollar Strafe an eine "dritte Partei" – laut Wall Street Journal Apple – zahlen muss. Selbst die Geheimhaltungsabkommen dürfe man nicht diskutieren. Apple hatte angekündigt, sich für den Erhalt der Arbeitsplätze [6] einzusetzen. GTAT beschäftigt rund 700 Mitarbeiter. (bsc [7])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2415165

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/US-Hersteller-von-Sapphire-Glas-insolvent-2412425.html
[2] http://online.wsj.com/articles/apple-gt-advanced-in-secret-session-with-bankruptcy-judge-1412877271
[3] https://www.heise.de/news/Apple-laesst-weiteres-Produktionswerk-in-den-USA-errichten-2039798.html
[4] https://www.heise.de/news/GT-Advanced-Apple-ueberrascht-von-Insolvenz-des-Saphir-Partners-2414026.html
[5] https://www.heise.de/news/iPhone-6-Groesser-schneller-nahfunkend-2382636.html
[6] https://www.heise.de/news/GT-Advanced-Apple-ueberrascht-von-Insolvenz-des-Saphir-Partners-2414026.html
[7] mailto:bsc@heise.de