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Apples interner Aufbau: Nur Tim Cook kontrolliert alles

Ben Schwan
Tim Cook und Donald Trump

Cook, hier zusammen mit US-PrÀsident Donald J. Trump.

(Bild: dpa, Evan Vucci/AP/dpa)

Joel Podolny, Dean der "Apple University", hat im Harvard-Business-Magazin Details zu Apples Berichtskette nach dem Tod von Steve Jobs genannt.

Bei Apple laufen alle FĂ€den auf Tim Cook zu. Dies erlĂ€utert Joel Podolny, seines Zeichens Dekan der hausinternen Fortbildungs-"UniversitĂ€t" des iPhone-Konzerns, in einem neuen Artikel fĂŒr das Wirtschaftsmagazin Harvard Business Review.

Was logisch klingt – schließlich ist Cook Chief Executive Officer bei Apple – ist durchaus ein Sonderfall. Denn Podolny zufolge gibt es niemand anderen in Apples Organigramm, bei dem Ingenieurwesen, Design, operatives GeschĂ€ft, Personal, Marketing sowie Vertrieb der zentralen Produkte zusammenlaufen. Selbst die KI-Forschung verantwortet Cook als letzte Instanz.

Ansonsten operiere Apple ohne regulĂ€re GMs (General Managers), die fĂŒr komplette Produktbereiche verantwortlich sind, erklĂ€rt Podolny in seinem Artikel [1]. Diese Struktur geht auf Steve Jobs zurĂŒck, der bei seiner RĂŒckkehr zu Apple [2] im Jahr 1997 zunĂ€chst einmal alle General Manager – ĂŒbrigens aller GeschĂ€ftslinien – feuerte. Das ganze Unternehmen steht seither unter einer einzigen Gewinn- und Verlustrechnung ("Proft & Loss", P&L), um zu verhindern, dass sich dysfunktionale Abteilungsstrukturen und "Königreiche" bilden.

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Dennoch mĂŒssen sich die Apple-Manager – bis hoch auf das Niveau eines Senior Vice President – tief in ihrer jeweiligen Materie auskennen. Sie sollten wissen, was in ihrem Bereich geschieht, um dann "kollektive Entscheidungen treffen" zu können. Die Manager mĂŒssten "die Details ihrer Organisation bis drei Ebenen nach unten" kennen, betont Podolny.

Cook habe einige VerÀnderungen vorgenommen, sich aber ansonsten an Jobs' Vorbild orientiert. So wurden das Design von Soft- und Hardware in eine Organisation gepackt (Human Interface und Industrial Design), maschinelles Lernen und KI in eigene Abteilungen ausgegliedert und der Bereich Hardware in Engineering und Technik zerlegt.

Wenn es um Investitionen geht, so Podolny, der den Text mit einem weiteren Mitglied der "Apple University", dem Stanford-Professor Morten T. Hansen, schrieb, mĂŒssten Manager stets entscheiden, ob es einen Nutzen fĂŒr die User gibt – Apple kĂŒmmere sich nicht nur um Kosten und Preisziele bei der EinfĂŒhrung neuer Designs und Techniken. (bsc [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4938113

Links in diesem Artikel:
[1] https://hbr.org/2020/11/how-apple-is-organized-for-innovation
[2] https://www.heise.de/mac-and-i/artikel/40-Jahre-Apple-Ein-Rueckblick-auf-die-Erfolgsgeschichte-3151635.html?seite=2
[3] https://www.heise.de/mac-and-i
[4] mailto:bsc@heise.de