Arcade-Spielautomaten wieder gefragt

Das wachsende Interesse an Arcade-Spielautomaten bringt den Entwicklern Geld in die Tasche und Microsoft auf einen Plan.

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Von
  • David Adamczewski

Vor etlichen Jahren war der Verkauf von Arcadeautomaten an Spielhallen-Besitzer ein lukratives Geschäft. Seit dem rasanten Gewinn- und Umsatz-Einbruch in der Unterhaltungsindustrie schien die ehemaligen Geldmaschinen, die nicht nur Nintendo zum Durchbruch in den USA verholfen haben, in Vergessenheit geraten zu sein; die Entwickler konzentrierten sich auf das PC- und Konsolengeschäft.

Doch nun heißt es in einem Bericht des japanischen Newsdienstes Nikkei.net, das Geschäft mit Arcade-Spielautomaten sei wieder stark gefragt. Gleichzeitig würden die japanischen Videospiele-Entwickler Sega und Namco von dieser Entwicklung profitieren und im ersten Halbjahr des laufenden Fiskaljahres gute Ergebnisse erzielen. So konnte Namco seine Erwartungen deutlich nach oben schrauben. Rechnete der Entwickler der Tekken-Reihe ursprünglich mit einem Minus in Höhe von 3 Prozent, sei jetzt eine Steigerung des operativen Gewinns um 5 Prozent auf 2,3 Milliarden Yen (19,4 Millionen Euro) realistisch. Besonders beliebt seien in Japan so genannte Crane Games und Fotodichtungen. Sega profitiere hingegen von einem neuen Fußballspiel für Arcadeautomaten, heißt es.

Auch Microsoft hat die Zeichen der Zeit erkannt. Um von der neu aufflammenden Begeisterung der Japaner für Arcade-Spielautomaten profitieren zu können, sind die Redmonder eine weitere Kooperation mit Sega eingegangen. Die beiden Firmen haben gemeinsam einen Chip entwickelt, mit der Spielhallen-Games leichter auf Heimkonsolen und umgekehrt umgesetzt werden können. Der noch namenlose Chip wurde speziell für die Xbox entwickelt und soll daher auch auf derselben Technik zur Darstellung von dreidimensionalen Bildern basieren.

Der Chip ist offenbar jedoch nicht nur Sega und Microsoft vorbehalten, sondern soll auch anderen Entwicklern angeboten werden. Somit könnte, sollten die Kosten für die Chip-Lizenzierung nicht zu hoch ausfallen, eine ganze Branche einfacher, günstiger und schneller Spiele sowohl für Arcade-Automaten und die Xbox entwickeln. Andere Konsolenproduzenten werden davon jedoch nicht profitieren, denn Microsoft wird kaum seine direkte Konkurrenz unterstützen. Inwieweit der Chip den erhofften Nutzen auch wirklich rechtfertigt, wird sich bald zeigen: Wie Nikkei.net berichtet, will Sega den Arcadetitel House of the Dead 3 damit ausliefern. (daa)