Asteroideneinschlag: Die Dinosaurier wurden wohl im Frühsommer ausgelöscht

Inzwischen gilt es als gesichert, dass die Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren von einem Asteroiden ausgelöscht wurden. Die Jahreszeit war offenbar ungünstig.

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(Bild: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com)

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Als ein Asteroid vor etwa 66 Millionen Jahren nicht nur die Dinosaurier ausrottete, herrschte auf der Nordhalbkugel Frühsommer. Das hat ein Team von Forschern und Forscherinnen anhand einer ganz besonderen Fundstelle herausgefunden. Das letzte große Massensterben der Erdgeschichte fand demnach zu einer Zeit des Wachstums und Fortpflanzung für große Teile der Tier- und Pflanzenwelt statt. Die Erkenntnis lege nahe, dass Flora und Fauna auf der Nordhalbkugel schlimmer betroffen war als das auf der Südhalbkugel. Außerdem wären zu dieser Jahreszeit besonders viele Jungtiere betroffen. Man könnte also darüber spekulieren, ob ein Einschlag nur wenige Monate zuvor oder später drastisch andere Folgen für die Dinosaurier gehabt hätte.

Derart genau saisonal datieren konnten die Forscher und Forscherinnen um Robert DePalma von der Universität Manchester den Asteroideneinschlag auf Basis einer Fundstelle namens Tanis im US-Bundesstaat North Dakota. Dank umfangreicher Analysen mit verschiedensten Methoden hatte das Team zuvor dargelegt, dass es sich um die einzige bekannte Fundstelle mit Überresten von Pflanzen und Tieren handelt, die infolge des Asteroideneinschlags verendet waren. Nun konnten sie anhand detaillierter Untersuchungen der Überreste selbst ermitteln, zu welcher Jahreszeit das stattgefunden hat. Dabei haben beispielsweise Muster in Fischknochen geholfen, die ähnlich wie Jahresringe bei Bäumen saisonale Veränderungen aufweisen. Auch das ermittelte Alter der jüngsten Fische habe die ermittelte Jahreszeit im späten Frühling und frühen Sommer bestätigt, erklären sie.

Die Analyse fügt unserem Wissen über den verheerenden Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren ein weiteres Puzzlestück hinzu. Inzwischen gilt es als bewiesen, dass der für das Massensterben verantwortlich war, das unter anderem das Zeitalter der Säugetiere und damit von uns Menschen einleitete. Lange waren auch andere mögliche Erklärungen diskutiert worden. DePalma meint nun, dass die jetzt mögliche saisonale Datierung des Impakts "direkt auf unsere Leben anwendbar" ist. Die Fossilien seien ein Schlüssel zu unserem Verständnis davon, wie das Leben auf solch eine globale Katastrophe reagiert habe und also auch wieder reagieren dürfte. Damit könne man auch besser für morgen planen. Ihre Studie wurde im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

(mho)