Astro-Fotograf 2015: Royal Greenwich Observatory präsentiert die besten Bilder

Bereits zum siebten Mal hat das Royal Greenwich Observatory in London die Astro-Fotografen des abgelaufenen Jahres gekürt. Der Gesamttitel ging an eine Aufnahme der totalen Sonnenfinsternis, aber auch die Sieger in den Kategorien sind sehenswert.

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Sonnenfinsternis vom 20. März über Spitzbergen

Das Gewinnerbild: Die Sonnenfinsternis vom 20. März über dem norwegischen Spitzbergen.

(Bild: Eclipse Totality over Sassendalen © Luc Jamet (France))

Lesezeit: 3 Min.

Mit seiner Aufnahme der Sonnenfinsternis vom 20. März über der eisigen Landschaft Spitzbergens sicherte sich der Franzose Luc Jamet den diesjährigen Titel des "Insight Astronomy Photographer of the Year". Wie auch in den vergangenen Jahren hat das Royal Greenwich Observatory in England den Preisträger unter Tausenden Einsendungen ausgewählt (Astro-Fotograf 2014: Das sind die Gewinnerbilder). Insgesamt seien 2700 Beiträge aus 59 Ländern in aller Welt eingegangen, ein neuer Rekord in der siebenjährigen Geschichte des Wettbewerbs. Zusammen mit den Siegerbildern in den einzelnen Kategorien zeigen die Aufnahmen erneut die große Vielfalt astronomischer Fotomotive.

Insight Astronomy Photographer of the Year 2015 (30 Bilder)

Skyscapes

In der Kategorie "Skyscapes" blieben diese leuchtenden Nachtwolken über dem britischen Sunderland hinter dem Siegerbild der Sonnenfinsternis.
(Bild: Sunderland Noctilucent Cloud Display © Matt Robinson (UK))

Der Wettbewerb für Astrofotografie wird vom Königlichen Observatorium von Greenwich und dem Magazin BBC Sky at Night ausgetragen. Neben einem Gesamtsieger kürt eine Jury bestehend aus Journalisten und Wissenschaftlern auch Gewinner in insgesamt neun Kategorien (unter anderem zu Bildern von Nordlichtern, der Sonne und von den jüngsten Teilnehmern). Zusätzlich gab es in diesem Jahr zwei Spezialpreise. Nicht nur die Gewinnerbilder, sondern auch einige, die nur knapp geschlagen wurden, werden noch bis zum 26. Juni 2016 in einer Ausstellung des Observatoriums in London ausgestellt. Für Interessierte, die sich selbst an der Astro-Fotografie versuchen wollen, hat das Observatorium auch Tipps parat.

Das wichtigste astronomische Ereignis des vergangenen Jahres war demnach die Sonnenfinsternis vom 20. März. Nicht nur das Gewinnerfoto, sondern insgesamt drei der ausgezeichneten Bilder zeigen das Himmelsschauspiel, darunter auch eines, das ein Siebenjähriger mit dem iPad aus einem Flugzeug aufgenommen hat. Ein lohnendes Motiv bleibt derweil der Mond, der gleich auf einer ganzen Reihe von Bildern zu sehen ist, darunter auf einem mit der ISS und auf einem anderen mit dem Mars. Deutlich farbenfroher sind die Bilder von Nordlichtern, aufgenommen in Skandinavien. Bunte Himmelsphänomene kann man aber auch weiter südlich sehen, zeigt etwa eine Aufnahme aus dem britischen Sunderland.

Die Gewinner-Fotos stammen aus aller Welt, aufgenommen wurden sie nicht nur in Europa, sondern unter anderem auch in Amerika und Australien. Auch die verwendete Technik reicht von hochmoderner Ausrüstung bis hin zu einer simplen Lochkamera. Die Fotografen eint jedoch die Geduld, mit der sie auf ihre Motive warten müssen – der eine stundenlang im eiskalten Flusswasser, der andere monatelang auf eine ausreichende Zahl an Teilbelichtungen. Herausgekommen sind in jeder Kategorie Fotos von einer Qualität, die "einem die Kinnlade herunterfallen lässt", wie es mit Chris Bramley einer der Juroren ausdrückt. (mho)