Atomkraft in Japan: Größtes AKW der Welt wird reaktiviert
Block 7 des AKW Kashiwazaki-Kariwa wird mit Brennstäben befüllt. 2012 wurde das AKW wie alle japanischen AKW abgeschaltet, Tepco will es nun reaktiveren.
Das Atomkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa in Japan wird wieder aktiviert. Nachdem die Atomaufsichtsbehörde NRA die Genehmigung erteilte, hat Betreiber Tepco diese Woche damit begonnen, Block 7 mit Brennstoff zu beladen, geht aus einer Mitteilung hervor. Das Einbringen der gut 870 Brennstäbe wird vermutlich anderthalb Monate dauern.
Mit insgesamt sieben Siedewasser-Reaktoren und einer elektrischen Gesamtleistung von 8200 MW ist das AKW Kashiwazaki-Kariwa das größte der Welt. Es wurde seit 1985 in Betrieb genommen und 2012 im Jahr nach dem Super-GAU des auch von Tepco betriebenen AKW Fukushima-Daiichi so wie alle AKW in Japan abgeschaltet. Kashiwazaki-Kariwa wird noch weiteren Inspektionen unterzogen, bevor es wieder in Betrieb gehen kann.
Erdbebengefahr
Kashiwazaki-Kariwa war selbst im Juli 2007 von einem Erdbeben der Stärke 6,6 betroffen, dessen Hypozentrum 16 km entfernt war. Die Stromversorgung der Blöcke von außen blieb während und nach dem Erdbeben erhalten, heißt es in einem Bericht der deutschen Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (PDF). Die drei Reaktoren im Leistungsbetrieb und der Block im Anfahrbetrieb wurden daraufhin automatisch abgeschaltet. Die Beschleunigungen durch das Erdbeben überschritten die Auslegungswerte um das 1,1- bis 3,6-fache. Durch das Erdbeben wurden mehrere Einrichtungen beschädigt und es wurden Auslegungsschwächen deutlich.
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Daraufhin seien die tektonischen und geologischen Verhältnisse am Standort und in der Umgebung neu bestimmt worden, heißt es weiter in dem Bericht. Auch seien die Grundlagen für die Ermittlung der Erdbebenauslegung überarbeitet worden. Ebenso wurde die Organisation des Brandschutzes und das Simulatortraining für Erdbeben verbessert sowie der Raum für den Krisenstab erdbebenfest ausgelegt.
Im Sommer 2022 vollzog Japan eine energiepolitische Kehrtwende und beschloss, dass die AKW des Landes unbegrenzt weiterlaufen dürfen. Auch will die japanische Regierung neue Atomkraftwerke bauen lassen.
(anw)