Atomuhr-Zeitsignal der PTB im Internet

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) schickt ihre Zeitsignale jetzt auch übers Internet.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) schickt ihre Zeitsignale jetzt auch übers Internet. Über zwei öffentlich zugängliche Zeitserver (ptbtime1.ptb.de und ptbtime2.ptb.de) gelangen sie direkt von der Braunschweiger Atomuhr ins Netz. Die Braunschweiger Server verwenden das Network Time Protocol (NTP, RFC 1305), zu dessen Auswertung spezielle Client-Software nötig ist. Eine Liste geeigneter Programme für diverse Betriebssysteme findet sich beispielsweise unter www.eecis.udel.edu/~ntp/software.html.

Einziger Unsicherheitsfaktor beim Stellen der Uhr über die PTB-Server sind mögliche Zeitverzögerungen auf dem Weg durch das Netz, für die die PTB keine Verantwortung übernehmen kann. "Doch die Genauigkeit bleibt normalerweise immer unter 1/10 Sekunde", ist Dr. Dieter Sibold, der für den Serverbetrieb zuständig ist, überzeugt.

Laut "Zeitgesetz" von 1978 ist die PTB verpflichtet die für den "amtlichen und geschäftlichen Verkehr" in der Bundesrepublik Deutschland maßgebende Uhrzeit anzugeben und zu verbreiten. Mit seinen NTP-Servern reiht sich der offizielle deutsche Zeitlieferant mit seinem neuen Angebot in eine lange Liste internationaler frei zugänglicher Zeitserver ein. Das Internet-Angebot ergänzt den Telefonzeitdienst der PTB, der Rechneruhren auch bisher schon über Telefonmodem und das öffentliche Telefonnetz mit der genauen Zeit versorgen konnte. Mit den Zeitsignalen der Braunschweiger Atomuhr, die über den Langwellensender DCF77 von der Sendestation Mainflingen bei Frankfurt ausgestrahlt werden, steuert die PTB außerdem europaweit Funkuhren – von der Armbanduhr über den Radiowecker bis hin zur Bahnhofsuhr. (wst)