Auch das EU-Parlament will Wegfall der Roaming-Gebühren verlängern

Zehn Jahre weiterhin keine Roaming-Gebühren in der EU: Nachdem das EU-Parlament der Regelung zugestimmt hat, dürfte ihr nun nichts mehr im Wege stehen.

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Fünf Menschen chatten zu Gast im Ausland miteinander, obwohl sie nahe beieinander sitzen – ohne Roaming-Gebühren.

(Bild: EU-Parlament)

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Nach dem Europäischen Rat hat nun auch das Europäische Parlament dafür gestimmt, den Wegfall der Gebühren für Roaming in der EU zu verlängern. Die Regelung zur Abschaffung der Zuschläge würde sonst Ende Juni dieses Jahres auslaufen. Das EU-Parlament hat nun mit 581 zu 2 Stimmen und 5 Enthaltungen dafür gestimmt, die Regelung um zehn Jahre zu verlängern. Die Bestimmung muss noch vom Rat gebilligt werden, damit sie in Kraft treten kann.

Ab dem 15. Juni 2017 wurden in der EU Roamingzuschläge zunächst für fünf Jahre ausgesetzt. Verbraucher und Verbraucher sollten ihre Mobiltelefone ohne zusätzliche Gebühren wie zuhause nutzen können, wenn sie innerhalb der EU ins Ausland reisen.

Roaminganbieter sind auch verpflichtet, die gleiche Qualität und Bandbreite wie im Inland anzubieten, wenn das Netz des Besuchslandes die gleichen Bedingungen bietet. Das EU-Parlament hatte nun nach eigenen Angaben mit dem Rat eine zusätzliche Bestimmung ausgehandelt, nach der es den Anbieter verboten sein soll, beispielsweise durch die Umstellung von 4G auf 3G die Roamingdienste einzuschränken. Ebenso wie der Rat sieht auch das Parlament Vorschriften für den Zugang zu Notfalldiensten vor.

Ein weiteres Thema zwischen Rat und Parlament waren Zuschläge für Anrufe innerhalb der EU; das EU-Parlament meinte, viele Verbraucherinnen und Verbraucher würden keinen Unterschied zwischen Roaming- und Intra-EU-Anrufen wahrnehmen. Derzeit seien die Kosten für Intra-EU-Anrufe auf 19 Cent pro Minute begrenzt. Die EU-Kommission soll nun prüfen, ob die Obergrenzen weiter abgesenkt werden sollten.

Die Roaming-Großhandelsgebühren, die sich die Anbieter gegenseitig berechnen, wenn ihre Kunden andere Netze nutzen, sollen auf 2 Euro pro Gigabyte begrenzt werden und bis 2027 schrittweise auf 1 Euro sinken. Wenn Privatnutzer beim Roaming ihre Vertragsgrenzen überschreiten, dürfen alle zusätzlichen Gebühren nicht höher sein als die Roamingobergrenzen für den Großhandel.

(anw)