Augmented Reality: Infineon entwickelt Mikroscanner für Autos und AR-Brillen

Live-Informationen auf Glas oder direkt ins Auge projiziert: Infineon entwickelt mit Partnerfirmen Technik für AR-Brillen und große Head-up-Displays in Autos.

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(Bild: Infineon)

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Infineon entwickelt eigene Technik für Augmented Reality, also zur Einblendung von Informationen ins Sichtfeld. Es geht um ein mikro-opto-elektro-mechanisches System (MOEMS) oder vereinfacht ausgedrückt einen Mikroscanner, der an einem Brillenbügel oder an einem Armaturenbrett im Auto sitzt und Bildinhalte per Laser ins Auge projiziert.

So soll sich künftig eine komplette Windschutzscheibe als Head-up-Display nutzen lassen, indem das Auto etwa auf überholende Autos aufmerksam macht oder eine größere Navigationskarte einblendet, schreibt Infineon in der Ankündigung. Bisher stellen Head-up-Displays Daten nur auf einem kleinen Teil über dem Armaturenbrett dar.

Ein Mikroscanner benötigt deutlich weniger Platz als bisherige Head-up-Display-Technik. Infineon will ihn deshalb auch für herkömmliche Brillen anbieten. Dabei wird das MOEMS am Brillenbügel befestigt und der Laser über das Brillenglas ins Auge gespiegelt – quasi ein Mini-Projektor. Im Auto übernimmt die Windschutzscheibe die Spiegelung.

Im Mikroscanner selbst sitzt ein einzelner schwenkbarer Spiegel, der die Position der angezeigten Informationen bestimmt. Er bewegt sich auf zwei Achsen, um etwa beim Fahren Vibrationen auszugleichen und somit ein Zittern zu vermeiden. MOEMS selbst haben kaum Rechenleistung, eignen sich also primär zum Einblenden von Informationen, nicht aber für komplexe Simulationen per Augmented Reality. Dafür benötigen sie kaum Energie, lassen sich also mit kompakten Akkus lange betreiben.

AR-Systeme mit Infineon-Technik sollen ab 2023 in marktreifen Produkten sitzen. Konkurrent Bosch bietet schon seit Jahren Mikroscanner an, teilweise auch mit Vermarktung für Augmented Reality. Osrams Forschung zielt auf ähnliche Anwendungszwecke ab wie Infineon.

(mma)