Aus für die DreamHack Leipzig: E-Sport-Festival wird nicht fortgesetzt

Die DreamHack in Leipzig wird nicht mehr stattfinden, teilten die Veranstalter mit. Nun suchen sie offenbar nach alternativen Veranstaltungskonzepten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

Bild von der Dreamhack 2020

(Bild: Leipziger Messe GmbH / Tom Schulz)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • René Meyer

Die Leipziger Messe wird keine weitere DreamHack ausrichten, kündigte die Messe auf ihrer Webseite an. "Die DreamHack AB wird den Lizenzvertrag mit uns nicht über das Jahr 2021 hinaus fortführen. Eine weitere DreamHack Leipzig unter der Regie der Leipziger Messe und Schenker Technologies/XMG wird somit nicht mehr stattfinden", heißt es dort. Die deutsche Variante des internationalen E-Sports-Festivals wurde 2016 zum ersten Mal ausgetragen.

Was nun mit den Rechten für Deutschland passiert, ist noch nicht bekannt. Denkbar ist, dass die DreamHack künftig in einer anderen Stadt ausgetragen wird. Die Leipziger wollen nun Möglichkeiten prüfen, wie es ohne DreamHack weitergehen kann. Gerne würde man die Community behalten: "Und immer dann, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich ja bekanntlich auch eine andere. Und da wir uns nun schon alle kennen, wir gemeinsam einen nicht geringen Teil des Events mit Herz und Seele selbst auf die Beine gestellt haben, schauen wir doch einfach mal, was die Zukunft für uns Gamer hier in Leipzig so mit sich bringt", schreiben die Veranstalter auf Discord.

Erst am vergangenen Wochenende hatte Leipzig die erste große Messe seit anderthalb Jahren ausgerichtet: die Modell-Hobby-Spiel. 47.000 Besucher flanierten an Modelleisenbahnen, Brettspielen und Basteleien vorbei. Das weckte Hoffnungen, auch die DreamHack 2022 könne wie gewohnt zum angestammten Zeitpunkt Januar / Februar stattfinden, statt sie wie 2021 auf ein Online-Event zu beschränken. Einen Termin gab es allerdings noch nicht.

Die Anfänge der DreamHack liegen Anfang der Neunzigerjahre in dem Keller einer Grundschule in Schweden: als Demoparty, um digitale Kunstwerke zu erschaffen und vorzuführen. 1994 zog sie in die Cafeteria und bekam den heutigen Namen. Im Laufe der Jahre wuchs die Veranstaltung, wobei Spiele zunehmend wichtiger wurden. 2004 war sie mit mehr als 5000 Teilnehmern die größte LAN-Party der Welt. Seit 2015 gehört die DreamHack zum schwedischen Medienkonzern Modern Times Group, der auch die Electronic Sports League ESL unterhält. Mittlerweile wird das Konzept in andere Länder verkauft, so kam sie auch nach Deutschland.

DreamHack in Leipzig 2020 (59 Bilder)

Der Messebereich war unterteilt in einen Bereich ab 12 und einen ab 16 Jahren.
(Bild: heise online / René Meyer)

Die DreamHack ist mittlerweile die dritte Spiele-Messe, die Leipzig verliert. Von 2002 bis 2008 wurde die Games Convention veranstaltet, sie zog als Gamescom nach Köln um. Als Ersatz wollte man sich 2009 und 2010 mit der Games Convention Online auf Online-Spiele konzentrieren, konnte aber mit dem Konzept zu wenige Besucher und vor allem zu wenige Aussteller überzeugen. Schon im zweiten und letzten Jahr wurden die Publikumshallen gestrichen und die GCO auf eine Fachmesse mit Konferenz reduziert.

2016 dann der neue Anlauf. Zusammen mit der DreamHack und mit Schenker Technologies und ihrer Marke XMG (die auch ihren Sitz in Leipzig haben) gelang ein Wiederaufleben großer LAN-Partys, ergänzt um einen Messebereich und Übertragungen von Turnieren auf riesigen Leinwänden. Jahr für Jahr wuchs die Veranstaltung ein Stück und zog am Ende 23.000 Besucher an. Für 2021 war die Messe abgesagt worden. (dahe)