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Ausleihe von E-Books: Bibliotheksverband fordert Gleichstellung zum gedruckten Buch

Axel Kannenberg

Deutschlands Bibliothekare leihen immer mehr digitale Bücher aus. Dabei müssen die Lizenzen für jedes einzelne E-Book zusätzlich verhandelt werden. Der Bundestag soll da für rechtliche Klärung sorgen, so die Forderung.

Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv [1]) hat eine Gesetzesinitiative gefordert, durch die E-Books und gedruckte Bücher rechtlich gleichgestellt wird. Hintergrund ist laut einer Pressemitteilung [2] die immer größere Bedeutung, die E-Books in der Buch-Ausleihe einnehmen: So bieten demnach inzwischen rund 1000 öffentliche Bibliotheken in Deutschland digitale Bücher an.

Gleichzeitig müssten die Bibliotheken jedoch noch zusätzliche Vereinbarungen mit den Rechteinhabern treffen, um eine elektronische Ausleihe möglich zu machen. "Sie müssen über die Lizenzierung jedes einzelnen E-Books verhandeln", beklagt der dbv-Vorsitzende Frank Simon-Ritz. Manche Verlage verweigerten den Bibliotheken die Lizenz sogar komplett. Der Bundestag solle deshalb schnellstmöglich Regelungen auf den Weg bringen, die die Bibliotheken in die Lage versetzen, jedes in Deutschland erschienene E-Book zu erwerben und zur Ausleihe bereit zu stellen.

Ebenfalls sehen die Bibliothekare auch Nachbesserungsbedarf bei der Klarstellung der Buchpreisbindung für E-Books und sowie beim Mehrwertsteuersatz. Der liegt für E-Books bei 19 Prozent – hier fordert der dbv eine Absenkung auf den reduzierten Satz von sieben Prozent, der für gedruckte Bücher, Zeitungen und Zeitschriften gilt. (axk [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1984816

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.bibliotheksverband.de/
[2] http://www.bibliotheksportal.de/service/nachrichten/einzelansicht/article/bibliotheken-brauchen-e-books-bibliotheksverband-sieht-bei-der-elektronischen-ausleihe-den-gesetzg.html
[3] mailto:axk@heise.de