Ausstellungen zu rechter Gewalt im Dokumentationszentrum Prora

Asylbewerber, Obdachlose, Polizisten - die Opfer rechter Gewalt kommen aus allen Bevölkerungsschichten. Opfer, Täter und engagierte Bürger werden jetzt in zwei Ausstellungen in Prora porträtiert.

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Von
  • dpa

Opfer rechter Gewalt in Deutschland stehen im Mittelpunkt von zwei Ausstellungen, die am Donnerstag im Dokumentationszentrum Prora eröffnet werden. Gezeigt wird dabei eine Dokumentation über 169 Menschen, die zwischen 1990 und 2011 durch rechte Gewalt ums Leben gekommen sind. Unter den Opfern sind Obdachlose, sozial Schwache, Asylbewerber, aber auch Punks und Behinderte, Homosexuelle und Polizisten.

Aus der Sonderausstellung "Rechtsextreme Gewalt in Deutschland 1990 - 2013"

(Bild: Sean Gallup / GettyImages)

Die Wanderausstellung des Vereins Opferperspektive wird seit 2004 immer wieder erweitert und aktualisiert. Nicht nur Opfer, sondern auch Täter und engagierte Bürger in alten und neuen Bundesländern hat der amerikanische Fotograf Sean Gallup für seine Ausstellung Rechtsextreme Gewalt in Deutschland 1990-2013 fotografiert.

"Schon 2005 hatten wir die Ausstellung über die Todesopfer in Prora gezeigt. Es ist erschreckend, dass die Zahl seither noch weiter gewachsen ist und eigentlich jeder zum Opfer rechter Gewalt werden kann", sagte Jürgen Rostock, Leiter des Dokumentationszentrums.

Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Rechtsextremismus unter anderem mit dem Linken-Fraktionschef Gregor Gysi und dem SPD-Landtagsabgeordneten Patrick Dahlemann. Dessen engagierter Redebeitrag während einer NPD-Demonstration in Torgelow war als Video bei YouTube deutschlandweit beachtet worden.

  • Dokumentationszentrum Prora: Prora, 18609 Binz, Deutschland
  • Die Ausstellungen «Rechtsextreme Gewalt in Deutschland» und "Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland" sind bis zum 31. Oktober im Dokumentationszentrum Prora zu besichtigen. Öffnungszeiten: täglich von 10-18 Uhr

(keh)