Australische Polizei soll Lizenz zum Hacken erhalten

In Australien ruft der "Walsh-Bericht" mit dem Titel "Review of policy relating to encryption technologies" Widerspruch hervor.

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Von
  • Florian Rötzer

In Australien ruft der "Walsh-Bericht" mit dem Titel "Review of policy relating to encryption technologies" Widerspruch hervor. Der ehemalige Geheimdienstchef Gerald Walsh hat ihn geschrieben, um angesichts der unvermeidbaren Verschlüsselung von Daten Möglichkeiten zu empfehlen, wie Polizei und Geheimdienst noch die Kommunikation von Verdächtigen überwachen und vor allem entziffern könnten. Im Dezember 1998 fanden sich einige unzensierte Fassungen des vom Generalstaatsanwalt nicht freigegebenen Berichts in öffentlichen und Universitätsbibliotheken. Die australische Sektion des EFF, die Electronic Frontiers Australia (EFA), hat nun den ganzen Text mit den zensierten Passagen veröffentlicht.

Der Bericht hält fest, daß "der Verlust des Zugangs zu Kommunikationen in Echtzeit und zu elektronisch abgespeicherten Daten eine erhebliche und zerstörerische Auswirkung auf die Strafverfolgung" haben würde. Unter anderem wird vorgeschlagen, der Bundespolizei und dem Geheimdienst die Erlaubnis zu geben, "ein bestimmtes Computersystem zu 'hacken', um den Zugang zu diesem System oder den Beweis für einen elekronischen Angriff auf ein Computersystem sicherzustellen." Überdies sollten die Sicherheitsbehörden die Genehmigung erhalten, "proprietäre Software so zu verändern, daß sie über die von den Herstellern vorgesehenen Funktionen zusätzliche Funktionen ausführt." Kurz: "Ein Zielcomputer könnte in ein Abhörgerät verwandelt werden."

Mehr in Telepolis: Der Walsh-Bericht. (fr)