Autofahrer aufgepasst:

Zeitumstellung bringt Probleme mit Wildwechsel

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In der nach von Samstag auf Sonntag ist es wieder so weit: Am 31. März um zwei Uhr morgens werden die Uhren in Deutschland auf drei Uhr vorgestellt. Am Dienstag den 2. April müssen Arbeitnehmer deshalb eine Stunde früher aufstehen, als sie dies gewohnt sind. Die meisten abhängig beschäftigten Angehörigen der Gattung Homo sapiens lösen dieses Problem mit Weckern.

Tiere haben keine Wecker und richten ihr Verhalten ganz allgemein weniger direkt an politischen Vorgaben aus. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) warnt deshalb davor, dass zum Beginn der Arbeitswoche Rehe und Wildschweine die Straßen häufig nicht mehr zu (relativ) nachtschlafender Zeit, sondern "mit dem Berufsverkehr zusammen" kreuzen.

Die 18-Millionen-Mitglieder-Organisation rät, am Dienstag und in den Tagen und Wochen danach "besonders vorausschauend" zu fahren und auf ausreichend Abstand zum Vordermann zu achten, damit es nicht zu Auffahrunfällen kommt, wenn dieser für Tiere bremst. Außerdem macht man darauf aufmerksam, dass ein Wildwechsel nicht nur im Wald, sondern auf allen Straßen auftreten kann, und dass Tiere häufig in Rudeln die Straße überqueren, weshalb einem Reh oder Wildschwein schnell das nächste folgen kann.

Bemerkt ein Fahrer ein Tier, das plötzlich die Fahrbahn betritt, empfehlen die ADAC-Verkehrsexperten, die Geschwindigkeit "stark" zu verringern, auf Abblendlicht umzuschalten und zu hupen. Erscheint ein Zusammenstoß unausweichlich, sollten Autofahrer "voll bremsen und auf keinen Fall ausweichen", weil bei solch einem Manöver die Gefahr einer Kollision mit entgegenkommenden Fahrzeugen oder Bäumen am Straßenrand besteht, was deutlich mehr Blech- und Personenschaden verursachen kann als das Überfahren einer Wildsau.

Ist ein Unfall mit Wildbeteiligung trotz aller Vorsichtsmaßnahmen geschehen, müssen Autofahrer die Unfallstelle unverzüglich mit ihrem Warndreieck sichern, um weiteres Unheil zu vermeiden. Anders als bei verletzten Menschen sollten Autofahrer aber nicht versuchen, bei angefahrenen Tieren Erste Hilfe zu leisten: Auch wenn Deutschland seit April 2008 an den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) gemessen ein tollwutfreies Land ist, können Bisse und Kratzwunden für den Menschen sehr unangenehme Folgen haben. Gleiches gilt für das Mitnehmen von "Roadkill" im Kofferraum: Wird man dabei erwischt, droht ein Strafverfahren wegen Wilderei. Stattdessen muss die Polizei alarmiert und ihr Eintreffen abgewartet werden.