Autonom fahrender Bus in Hamburg: Vorerst mit Fahrer, ohne FahrgÀste

In Hamburg können seit einiger Zeit schon solche Shuttles direkt geordert werden. Autonom fahren diese allerdings noch nicht. Dieser Schritt soll erst 2025 gemacht werden. Wann genau FahrgÀste autonom fahrende Shuttle nutzen können, steht noch nicht fest.
(Bild: vhh.mobility / Wolfgang Köhler)
Hamburg startet 2025 einen Test mit einem autonom fahrendem Kleinbus. Vorerst sitzt allerdings ein Fahrer am Steuer, der eingreifen kann.
Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (vhh.mobility) wollen im zweiten Halbjahr 2025 ein autonom fahrendes Shuttle im Hamburger Stadtteil Harburg einsetzen. Das vereinbarte das Unternehmen mit der Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV). Das 6,9 m lange Elektrofahrzeug wurde von dem österreichischen Hersteller eVersum geliefert. Platz gibt es auĂerdem fĂŒr einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen. Eine ausfahrbare Rampe soll den Zugang auch fĂŒr Menschen möglich machen, die nur eingeschrĂ€nkt beweglich sind. Vier weitere Shuttle dieser Art mit jeweils neun SitzplĂ€tzen sollen folgen. Perspektivisch soll die Zahl der autonomen Fahrzeuge auf bis zu 20 steigen. Das Bundesministerium fĂŒr Digitales und Verkehr unterstĂŒtzt das Projekt mit rund 18 Millionen Euro.
Pionierarbeit
Geplant ist nach Angaben von vhh.mobility zunĂ€chst ein Testbetrieb mit einem Sicherheitsfahrer am Steuer. Die FahrgĂ€ste will man erst nach einer Testphase transportieren. "Wir entwickeln das autonome Fahren nicht nur im urbanen Zentrum, sondern auch in den Ă€uĂeren Stadtteilen weiter und sorgen so dafĂŒr, alle Bereiche der Stadt durch moderne, innovative MobilitĂ€tsangebote noch stĂ€rker verkehrlich miteinander zu verbinden", sagte der Senator fĂŒr Verkehr und MobilitĂ€tswende, Anjes Tjarks (GrĂŒne) Lorenz Kasch, GeschĂ€ftsfĂŒhrer vhh.mobility, betont, dass der Weg fĂŒr vollkommen autonom fahrende Shuttles noch weit sei und man hier "echte Pionierarbeit leiste". Mit dem heutigen Tag sei das Unternehmen diesem Ziel einen groĂen Schritt nĂ€hergekommen. Carsten Rinka, Chief Sales and Projects Officer bei IAV, ergĂ€nzte, man schaffe innovative MobilitĂ€tsangebote, die den öffentlichen Nahverkehr neu denken.
GĂ€ste folgen in Phase 3
Langfristiges Ziel ist ein flĂ€chendeckender Einsatz solcher Shuttles im Regelbetrieb. Diese Fahrzeuge sollen dann autonom auf Level 4 fahren können. Das bedeutet, dass sie mindestens in einem Szenario alle denkbaren Situationen allein bewĂ€ltigen können. Kasch erklĂ€rt: "Bei Lieferung der Fahrzeuge nehmen wir in der zweiten Phase zunĂ€chst den Testbetrieb mit Sicherheits-Fahrpersonal an Bord und ohne FahrgĂ€ste auf." Sobald alle Anforderungen zur Zufriedenheit entwickelt worden seien, wolle vhh.mobility in einer dritten Phase dann planmĂ€Ăig den Betrieb mit den autonomen Fahrzeugen fĂŒr FahrgĂ€ste in Harburg aufnehmen. Einen exakten Zeitplan dafĂŒr verrĂ€t das Unternehmen noch nicht, doch das Projekt ist insgesamt bis Juni 2027 angelegt [1].
Erst vor wenigen Tagen hatte der MobilitĂ€tsdienstleister Moia angekĂŒndigt, er werde ab Mitte 2025 ausgewĂ€hlte autonome Sammeltaxi-Fahrten [2] mit Passagieren in Hamburg anbieten. Bei den selbstfahrenden Shuttles soll es sich um einen Testbetrieb unter realen Bedingungen mit zunĂ€chst 25 Fahrzeugen handeln, teilte das zum Volkswagenkonzern gehörende Ridepooling-Unternehmen mit. Beim sogenannten Ridepooling teilen sich mehrere Passagiere mit Ă€hnlicher Strecke ein Fahrzeug. Ende 2026 soll das Angebot in Hamburg in den regulĂ€ren Betrieb gehen. Zum Einsatz kommt der VW ID.Buzz.
(mfz [3])
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