Autonome KI-Agenten: Smallville-Experiment ist jetzt Open Source

In Smallville leben 25 KI-Agenten ein simuliertes Kleinstadtleben. Dieses Experiment ist nun Open Source verfügbar.

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(Bild: https://twitter.com/DrJimFan/status/1689315683958652928)

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Ganz nach dem Vorbild des Computerspiels "Die Sims" leben 25 KI-Agenten in einer Kleinstadt namens Smallville. Die generativen Agenten, wie sie die Wissenschaftler, die sie entwickelt haben, nennen, sind Software-Agenten, die das menschliche Verhalten simulieren – vom Aufwachen über Frühstück, Arbeit, Mittag, künstlerischen Aufgaben, Partys und dem zu Bett gehen. Dabei haben die einzelnen Agenten Persönlichkeiten, sollen sich merken, was sie bisher getan haben, und treffen darauf basierend ihre weiteren Entscheidungen. Dieses Experiment ist nun Open-Source verfügbar.

Smallville gibt es nicht wirklich und die Agenten führen die Aktionen auch nicht aus, es gibt keinen Ort wie in einem Computerspiel, wo man quasi Avatare beim Herumlaufen beobachten kann. Alle Handlungen sowie die Umgebung finden zunächst in Text statt. Ein großes Sprachmodell spricht quasi in den verschiedenen Rollen mit sich selbst. Es handelt sich also um ein Multi-Agenten-System. Die generierten Informationen werden für eine Demo der 2D-Welt weitergereicht. Erstaunlich ist bei Smallville, wie komplex die Verhaltensweisen und Aufgaben gemeistert werden. Das Sprachmodell ist mit einer Datenbank verknüpft, die den "Gedächtnisstrom" eines jenen Agenten enthält.

Entstanden ist Smallville in einer Kooperation von Forschern aus Stanford und von Google. Der nach eigenen Angaben frühere Mitarbeiter von OpenAI und Google, Jim Fan, hat bei X, vormals Twitter, gepostet, was mit solchen Experimenten künftig möglich sei. Er stellt sich vor, eine KI-Population könne etwa die Evolution einer Zivilisation durchspielen. Auch fürs Gaming sieht er einen großen Einfluss. Charaktere könnten dort quasi autonom handeln und auf Spieler reagieren.

Nicht zuletzt auf Smallville folgte ein kleiner Hype um AutoGPT, BabyAGI und ähnlicher autonomer Modelle. Sie nutzen in der Regel das API von OpenAI, um Aufgaben eines Nutzers in Teilaufgaben oder kleinere Schritte aufzuteilen. Diese werden dann in einer Datenbank gespeichert, ebenso die Ergebnisse aus den Teilaufgaben, und nacheinander abgearbeitet. Mittels Self-Prompting kann der Agent sich selbst bis zum Endergebnis entlang hangeln. Dadurch könnte man eine KI dazu nutzen, jemandem eine E-Mail zu schreiben, von dem man die Mail-Adresse noch gar nicht hat – wie es Jan-Keno Janssen in seinem ct-3003-Video ausprobiert hat. Da die Smallville-Architektur nun frei verfügbar ist, können weitere Einsatzzwecke auf der Basis ergründet werden.

(emw)