Autor des CIH-Virus aufgespürt

Ein Student aus Taiwan ist der Urheber des Virus, der vor allem in Asien Unheil angerichtet hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Der Autor des CIH- oder Tschernobyl-Virus ist aufgespürt worden. Wie die China Times berichtet, hat ein ehemaliger Student des Tatung College in Taiwan zugegeben, den Virus geschaffen zu haben, der am 13. Jahrestag der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl aktiviert wurde.

Allerdings hatte Chen Ing-hou - so erklärt sich der Name - dies bereits schon im Mai des letzten Jahres gestanden, nachdem der Virus auf dem internen Netz des College entdeckt wurde. Damals erhielt er lediglich eine Verwarnung, doch offenbar nahm niemand den Virus ernst. Chen warnte zwar seine Kollegen, er schrieb aber kein Anti-Virus-Programm. Als der Virus jetzt am 26. April zuschlug, entschloß sich die Abteilung für Computerkriminalität der taiwanesischen Polizei, gegen Chen, der mittlerweile seinen Wehrdienst ableistet, vorzugehen und ihn zu verhören. Wenn er verurteilt werden sollte, dann erwartet ihn eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe bis zu 300 US-Dollar.

Obgleich CIH lediglich Windows-Benutzer bedrohte, könnte Microsoft dieser Virus doch nicht ganz ungelegen gekommen sein, denn vornehmlich wurde er anscheinend durch Raubkopien übertragen, die es in Asien überwiegend gibt. In Südkorea waren angeblich 250000 oder 3,1 Prozent der acht Millionen PCs infiziert. In China sollen 7600 Computer ausgefallen und mehr als 100000 von ihm infiziert worden sein. Während in Singapur kaum Vorfälle gemeldet wurden, waren in Indien 30000 Computer funktionsunfähig, in Bangladesh sollen es 10000 gewesen sein. (fr)