“Avatar” und “Titanic” erhalten High-Frame-Rate-Remastering

Die beiden James-Cameron-Blockbuster sollen nicht nur in 4K und HDR noch einmal in die Kinos kommen, sondern auch ein sogenanntes HFR-Remastering erhalten.

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Avatar -

Der Science- Fiction-Streifen «Avatar» lockte 2010 rund 7,8 Millionen Besucher in Deutschlands Kinos.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Die Filme “Avatar” und “Titanic” sollen nicht nur in 4K-Auflösung und mit erhöhtem Kontrastumfang (High Dynamic Range, HDR) in die Kinos kommen, sondern dafür auch gleich ein sogenanntes HFR-Remastering erhalten. Die Filme laufen dabei mit einer höheren Bildwiederholrate (High Frame Rate, HFR) als die bei Spielfilmen üblichen 24 Bilder pro Sekunde (bei europäischen Produktionen auch 25 Bilder pro Sekunde).

Bekanntgegeben hat dies die beauftragte Firma Pixelworks, deren “TrueCut Motion”-Technik zum Einsatz kommen soll. Das Besondere an dieser Lösung ist, dass Filme mit 24 Bildern pro Sekunde nicht einfach durchgehend eine schnellere Bildwiederholrate verpasst bekommen, sondern eine individuelle Anpassung für jedes Einzelbild vorgenommen wird. Demnach dürfte die Technik in ruhigeren Szenen weniger stark eingreifen.

In Kombination mit anderen Post-Production-Tools soll so der typische “Kinolook” erhalten bleiben. Kritiker von HFR-Beschleunigung stören sich an einem ihrer Ansicht nach oft anzutreffenden “Seifenoper”-Effekt. Dabei würden sich (vor allem bei Schwenks) Vorder- und Hintergrund voneinander abheben, als agierten die Schauspieler vor Pappkulissen. Zudem würden schnelle Bewegungen zwar ruckelfrei wiedergegeben, wirkten aber unnatürlich. Alles erinnere praktisch an eine billige “Soap Opera”-Produktion.

Laut Pixelworks lässt sich die Technik nicht nur im Kino nutzen, sondern auch im Wohnzimmer. Allerdings scheint die Umsetzung dort von einem passenden Videoprozessor im Fernseher abzuhängen, der die Wiedergabe anhand von Metadaten im Videodatenstrom regelt. Passende Geräte gibt es seit diesem Jahr von TCL.

Interessanterweise soll sich "TrueCut Motion" umgekehrt auch für native High-Frame-Rate-Aufnahmen nutzen lassen. In diesem Fall werden dann Bewegungsunschärfen hinzufügt.

(nij)