BBC will bei Botnetz-Übernahme legal vorgegangen sein

Die britische Medienaufsichtsbehörde erlaubt Zahlungen an kriminelle, wenn ein öffentliches Interesse an den Ergebnissen besteht. Darauf beruft sich die BBC.

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Die britische Rundfunkanstalt BBC hat auf die Vorwürfe reagiert, dass die Übernahme und Anwendung eines Botnetzes für einen Beitrag der BBC-Sendung "Click" über Internetsicherheit illegal sein könnte. In einem Interview mit unserem britischen Newsdienst The H antwortete ein BBC-Sprecher auf die Frage, ob bei der Übernahme Geld geflossen sei, dass man zwar über die Zahlungen nicht reden werde, dass aber die Demonstration im öffentlichen Interesse gewesen sei. Damit bezieht sich die BBC auf eine Klausel im Regelwerk der OFCOM (Office of Communications, die britische Medienaufsichtsbehörde) zum Umgang mit Kriminellen. Dort heißt es in Punkt 3.3, dass kein Geld an Kriminelle fließen darf, außer es besteht ein öffentliches Interesse.

"Die BBC ist der Ansicht, dass ein großes öffentliches Interesse danach besteht zu erfahren, wie leicht PCs durch bösartige Software verwundbar sind. In diesem Kontext sollte das Experiment betrachtet werden," sagte der BBC-Sprecher. Das öffentliche Interesse sah auch The H, bedauerte aber die mangelnde Transparenz in der Frage, welche Zahlungen geflossen sind.

In Übereinkuft mit den OFCOM-Regeln werde der Beitrag keine technischen Details enthalten, die ein Zuschauer als Anleitung zum Erwerb oder Betrieb eines Botnetzes nutzen könne, so der Sprecher weiter. Er betonte nochmals, dass die redaktionelle Zielsetzung war, die Anwender vor den Gefahren der organisierten Internetkriminalität zu warnen – besonders diejenigen, die nicht wissen, dass ihr Rechner schon infiziert ist.

Die BBC hat den Beitrag heute ausgestrahlt. Er steht auch inklusive mehrerer Videoclips und Sicherheitstipps online. (jow)