BBC will über YouTube Zuschauer anlocken

Wie andere Medienunternehmen auch, versucht der britische Sender die Google-Tochter zu melken, anstatt dort nach Copyright-Verletzungen zu fahnden.

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Die britische Rundfunkanstalt BBC und die Google-Tochter YouTube haben eine Vereinbarung über den Vertrieb von BBC-Beiträgen geschlossen. Drei YouTube-Kanäle werden künftig kurze Filme aus dem Fundus des britischen Senders zeigen, berichtet die BBC. Er hofft, dadurch das Publikum für seinen eigenen Webauftritt zu vergrößern. Außerdem sollen die durch die Clips erzeugten Werbeeinnahmen zwischen dem Videoportal und dem Sender aufgeteilt werden. Die Werbung könne als Banner gezeigt oder auch in die Videoclips eingebaut werden.

Hauptanliegen der BBC ist es nach ihren eigenen Angaben, das YouTube-Publikum beispielsweise mit kurzen Reportagebeiträgen anzufüttern und auf die eigene Website zu locken. Dort würden ihnen dann komplette Programmbeiträge zum Anschauen oder Download geboten, sobald das noch für dieses Jahr geplante On-Demand-Angebot iPlayer gestartet sei, das Fernsehbeiträge noch sieben Tage nach der Ausstrahlung vorhalten soll.

Inhaltepartnerschaften hat YouTube zuvor schon mit anderen Unternehmen geschlossen. Im Hintergrund steht dabei, dass viele von Nutzern bereitgestellte Filme Copyrights verletzen. Google war bisher nicht in der Lage, solche Übertretungen zu verhindern, und kaufte kürzlich Filter-Software ein. Zumindest wollen aber die Medienunternehmen an den Werbeeinnahmen teilhaben, die durch ihre Inhalte generiert werden.

Der für die technische Zukunft bei der BBC zuständige Direktor Ashley Highfield sieht die Copyright-Verletzungen gelassen. Es würden sogar von Fremden ohne Erlaubnis und in schlechter Qualität hochgeladene Beiträge durch bessere ersetzt. "Wir wollen nicht übereifrig sein. Vieles von dem Material auf YouTube ist für uns eine gute Werbung", sagte Highfield. (anw)