BBK: Warntag 2022 erreichte mehr als 90 Prozent der Bevölkerung

Alle Menschen in Deutschland hat der Warntag 2022 laut einer Umfrage noch nicht erreichen können. Aber über 90 Prozent hätten eine Warnung erhalten.

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(Bild: Martin Holland)

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Über 90 Prozent der Deutschen haben am bundesweiten Warntag 2022 laut Umfrage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf dem einen oder anderen Wege eine Warnung erhalten. Demnach seien am 8. Dezember 2022 rund 54 Prozent der Menschen über den erstmals verwendeten Kanal Cell Broadcast erreicht worden. Gut jeder Zweite erhielt eine Warnung über eine Warn-App wie Nina oder KatWarn. Knapp 48 Prozent der Menschen hörten laut BBK das Heulen einer Sirene. Fast zwei Drittel wären durch zwei oder mehr Warnmittel erreicht worden.

Rund 17 Prozent der Teilnehmer der Umfrage gaben demnach an, die Information über die Warnung sei über eine persönliche Mitteilung bei ihnen angekommen. Knapp jeder Zehnte hörte eine Warnmeldung im Radio. 9,2 Prozent hätten überhaupt keine Warnung erhalten.

"Der Warntag war ein großer Erfolg! Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme hat sehr gut funktioniert, auch Cell Broadcast", kommentierte BBK-Präsident Ralph Tiesler das Umfrage-Ergebnis. Probleme hatten sich aber unter anderem bei dem auf Cell Broadcast aufsetzenden Alarmsystem DE-Alert gezeigt. Vor allem im Südosten Deutschland habe es Ausfälle gegeben. "Die Probewarnung über Cell Broadcast hat in manchen Regionen nur Teile der empfangsfähigen Geräte erreicht. Die Probleme wurden anschließend durch die betroffenen Mobilfunknetzbetreiber zügig behoben", erklärte das BBK.

Die Mobilfunk-Technik Cell Broadcast dient zum gleichzeitigen Versenden unidirektionaler Warnnachrichten an Millionen Mobilfunkgeräte. Dabei kann die Nachricht entweder an das gesamte Netz, regional oder auch nur an eine Mobilfunkzelle geschickt werden. Die SMS-CB wird dabei gleichzeitig an alle empfangsbereiten Mobiltelefone in einer Funkzelle geschickt. Das mit Cell Broadcast arbeitende deutsche Alarmsystem DE-Alert ist im Februar offiziell in Betrieb gegangen und wurde Stand Anfang Juni bereits in 77 Fällen verwendet, unter anderem bei einem Amoklauf in Hamburg.

Bei der Warnapp Nina sei 1,2 Millionen von 14,2 Millionen Nutzern keine Warnung übermittelt worden. Grund: Die Betreffenden hätten keinen Ort in der App abonniert beziehungsweise ihre Standortdaten in den Smartphone-Einstellungen deaktiviert.

Insgesamt sehen die Befragten laut BBK vor allem Cell Broadcast als sehr sinnvolles Warnmittel an, rund 84 Prozent sprachen sich dafür aus. Darauf folge mit rund 78 Prozent Sirenen und mit knapp über 50 Prozent Warn-Apps wie NINA. Ebenfalls gab es am Warntag auch Durchsagen in Radio- und Fernsehsendern sowie Warnungen auf Stadtinformationstafeln und mancherorts auch Lautsprecher. Insgesamt hätten sich über drei Viertel der Befragten am Warntag gut (38,9 Prozent) bis sehr gut (36,5 Prozent) informiert gefühlt. Ungefähr zwei Drittel begrüßten die Durchführung des bundesweiten Warntages.

Über 833.000 Personen hätten an der Befragung teilgenommen. Die Antworten wurden in Bezug auf Merkmale wie Alter, Geschlecht und Bildung gewichtet, um repräsentativ zu sein. Ergänzend hatte das BBK auch noch eine Befragung von bundesweit 1005 Menschen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollen direkt in die weitere Optimierung des Warnmixes einfließen. Der nächste bundesweite Warntag ist für den 14. September 2023 geplant.

(axk)