BMG reagiert auf Kritik am Klinik-Atlas

Nach Kritik an teils irreführenden Angaben im Bundes-Klinik-Atlas gelobt das Bundesgesundheitsministerium Besserung. Ein erstes Update gibt es ebenfalls.

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Screenshot von der Website Bundes-Klinik-Atlas.de

Kurz nach dem Start hat der Bundes-Klinik-Atlas ein erstes Update erhalten.

(Bild: BMG)

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Nachdem der Start des Klinik-Atlas nicht von allen Seiten begrüßt wurde und insbesondere die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) Kritik an dem Projekt geäußert hatte, reagiert das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf die Beanstandungen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich bereits am vergangenen Freitag auf der Hitzeschutz-Pressekonferenz zu dem Thema geäußert und eingeräumt, dass es bei dem Klinik-Atlas noch Verbesserungsbedarf gebe.

Kritisiert wurde unter anderem, dass der Klinik-Atlas irreführend sei, außerdem würden Krankenhäuser trotz Spezialisierungen nicht in speziellen Ergebnislisten angezeigt. Das berichtet das Ärzteblatt. Laut BMG seien ähnliche Kritikpunkte wie die der DKG eingegangen. Am Freitag erschien dazu ein Update, bei dem auch ein Datensatz ausgetauscht wurde, der manche Eingriffe zusammenfasste und einige Kliniken missverständlich bewertete. Dieses Problem sei mittlerweile ebenfalls behoben, so das Ministerium.

Um die Glaubwürdigkeit der Angaben im Klinik-Atlas zu gewährleisten, sei der Praxisbezug wichtig. Daher können Patienten, Krankenhauspersonal und weitere etwa Fehler über ein Kontaktformular melden. Auf diese Weise wolle man schnell reagieren und die Daten kontinuierlich verbessern. Allerdings seien die Kliniken laut Lauterbach auch selbst für falsche Angaben in den Qualitätsberichten oder im Krankenhausverzeichnis verantwortlich. Der Aufforderung aus dem April, die eigenen Angaben im bundesweiten Krankenhausverzeichnis zu aktualisieren, seien nur gut ein Dutzend Kliniken nachgekommen. Geänderte Meldungen würden jedoch umgehend eingearbeitet, betont das BMG.

Das Ministerium sieht den Bundes-Klinik-Atlas als lernendes System. Im Gegensatz zu anderen Klinikportalen werde er in Zukunft auch Komplikationsraten, Ärzteausstattung, Leistungsgruppen und Kliniklevel enthalten. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz solle die Suchfunktion so weiterentwickelt werden, dass eine noch nie dagewesene Transparenz der Krankenhausversorgung erreicht werde.

Lauterbach hatte auf der Pressekonferenz ebenfalls betont, dass der Klinik-Atlas, wie bei jedem großen IT-Projekt, in den ersten Tagen ein paar Anlaufschwierigkeiten habe. Mit dem Update am Freitagnachmittag seien jedoch die meisten Probleme behoben worden. "Grundsätzlich gibt der Bundes-Klinik-Atlas Informationen, die es in diesem Detailgrad schon jetzt nirgendwo anders gibt. Sie können ganz genau für einzelne Prozeduren nachlesen, welche Kliniken machen das, wie häufig und wer ist darauf spezialisiert. [...] Und der Klinik-Atlas wird als lernendes System immer besser werden", erklärte der Bundesgesundheitsminister.

(mack)