BMW setzt ganz auf Intel

Beim offiziellen Stapellauf des schnellsten industriell genutzten Supercomputers Europas hat BMW eine weitreichende Konzern-Partnerschaft mit Intel verkündet.

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Von
  • Andreas Stiller

Geballte Rechen-Power: Mit 12,8 TeraFlop/s Linpack-Leistung ist Albert 2 Europas leistungsstärkster Industrie-Computer.

Beim offiziellen Stapellauf des neuen Supercomputers Albert 2 im BMW/Sauber-Entwicklungszentrum in Hinwil bei Zürich, hat BMW-Motorsport-Direktor Dr. Mario Theissen betont, dass die Kooperation mit Intel weit über das Motorsportsegment hinaus geht. Im gesamten Konzern sollen alle Server auf Intel-basierte Produkte umgestellt werden, auch Büroequipment und insbesondere Laptops sollen in der Zukunft mit Intel-Technik (darunter vPro) bestückt sein. Darüber hinaus soll Intel auch bei der Ausstattung im Fahrzeug für Infotainment und Service-Dienste Partner von BMW sein. Im Gegenzug sponsert Intel großzügig die Formel 1 – Beträge wurden indes nicht genannt. Die Verträge mit dem BWM/Sauber-Konkurrenten Toyota, wo Intel als Technologie-Partner ein großes Itanium-System für Toyotas Formel-1-Entwicklungszentrum bei Köln einbrachte, wolle man aber weiter einhalten, erklärte Intels General Manager für Europa, Afrika und den Nahen Osten, Christian Morales.

Albert 2, ist mit 12,8 TeraFlop/s Linpack-Leistung Europas leistungsstärkste Industrie-Computer. In der kürzlich veröffentlichen Top500-Liste belegt er Platz 60. Er beruht aber nicht auf dem Itanium-, sondern auf dem Xeon-5160-Woodcrest-Prozessor mit der in Israel entwickelten Core-Mikroarchitektur. Insgesamt 1024 Prozessorkerne sind auf handelsüblichen Intel-Boards, verbunden mit Quadrics Interconnects, in wassergekühlten Racks von APC unterbracht. Als Betriebssystem des vorrangig für CFD-Berechnungen (Computational Fluid Dynamics) mit Fluent-Software vorgesehenen Systems fungiert SuSE Linux. Zusammengestellt wurde das System aus 10 Racks von der Dalco AG, die auch das Vorgänger-Modell Albert geliefert hatte.

Albert musste jetzt nach nur zwei Jahren Betrieb ausrangiert werden, baute es doch auf Opteron-Prozessoren des Intel-Konkurrenten AMD auf. Damals war Intels Partner BMW auch noch Formel-1-Partner von Williams. Albert 2 soll nun in der theoretischen Spitzenleistung über fünfmal und in der Fluent-CFD-Leistung über dreimal schneller sein als der verdrängte Vorgänger. Den ersten, mit Albert 2-Hilfe designten Formel-1-Renner will BMW am 16. Januar vorgestellen. (as)