BSI-Studie: Sicherheit hat ihren Preis

Laut dem BSI lassen es die deutschen Unternehmen an nennenswerten Budgets für IT-Sicherheit fehlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Auf dem BSI-Kongreß Informationssicherheit und Sicherheitsökonomie stellte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eine groß angelegte Studie zu den Kosten der IT-Sicherheit vor. Die Autoren der Studie beschreiben das Budgetingverhalten und die Qualität der IT-Sicherheit deutscher Unternehmen als "durchaus kritikwürdig". In Zahlen ausgedrückt hatten 60 Prozent der befragten Betriebe kein Budget für IT-Sicherheit. Gleichwohl sind die Schäden nicht gering: auf 75 Millionen Mark belaufen sich die dem Bundeskriminalamt im Jahre 1997 gemeldeten Schäden mit einem direkten Bezug zur IT-Sicherheit (Computersabotage, Einbruch in Datennetze, Telefonmissbrauch, Missbrauch von Firmenkarten usw.). Dabei stellt diese Summe nur einen Bruchteil der entstandenen Verluste dar: Den tatsächlichen Gesamtschaden anno 1997 schätzen die Experten des BKA in der Studie auf mindestens 300 Milliarden Mark ein.

Die BSI-Studie kommt über verschiedene Rechenschritte zum Schluss, dass ein mittelgroßes Unternehmen jährlich mindestens 400.000 Mark für IT-Sicherheit ausgeben muss. In diesem Betrag sind ein Firewall, die Kosten für Festplatten- und Kommunikationsverschlüsselung, ein Business-Recovery-Vertrag und die jährliche Aktualisierung der Sicherheitspläne für alle IT-Unfälle (wie Denial-of-Service-Attacken) enthalten. Die Autoren der Studie stellen zudem erhebliche nationale Unterschiede bei der IT-Sicherheit fest: So sollen die Kosten für Virenbefall in Deutschland 11.368 Mark betragen, in England 10.480 Mark und in den USA 81.837 Mark.

Die vorgestellte Studie wie der Rahmenkongress belegen nach Meinung des BSI, wie weit Deutschland noch von einer nennenswerten "Sicherheitsökonomie" entfernt sei. Die umfangreiche Studie soll in gedruckter Form im SecuMedia-Verlag erscheinen. (Detlef Borchers) (jk)