Baden-Württemberg installiert Trojaner-Schutz

Die Landesverwaltung Baden-Württemberg soll zukünftig mit einem "Trojaner-Sensor" vor Spionageangriffen geschützt werden.

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Als erstes Bundesland will Baden-Württemberg sein Landesverwaltungsnetz mit einem "Trojaner-Sensor" vor Spionageangriffen schützen. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf ein internes Papier des Landesverfassungsschutzes berichtet, soll auf den Behördenrechneren eine Software installiert werden, die Trojaner und andere Schadprogramme erkennt und unschädlich macht. Laut Verfasungsschutz würden die deutschen Verwaltungen schon seit Jahren immer wieder Ziel elektronischer Spionageangriffe. So würden E-Mails mit Schadsoftware-Anhängen gezielt an Behörden-Mitarbeiter und Sachbearbeiter aus dem Mittelbau verschickt.

Der Verfassungsschutz hatte 2007 Spionageprogramme im Kanzleramt, im Auswärtigen Amt und im Wirtschafts- und Forschungsministerium entdeckt, die damals chinesischen Hackern zugerechnet wurden. Im März warnte der Nordrhein-Westfälische Verfassungsschutz vor zunehmender Wirtschaftsspionage aus China, Russland, Nord-Korea und Vietnam. Angesichts der Spionageziele und der -methoden erscheine "eine nachrichtendienstliche Steuerung oder zumindest Beteiligung in vielen Fällen als sehr wahrscheinlich" hieß es im jüngsten Jahresbericht des Bundesverfassungsschutzes. Der Verfassungsschutz vermutet Geheimdienste aus China und Russland sowie Ländern des Nahen, Mittleren, Fernen Ostens und Nordafrika hinter den Angriffen. (hag)