Biomining: Baden-Württemberg will mit Bio-Technologie Metalle gewinnen

Metalle sind ein wertvoller Rohstoff – aber kommen hierzulande nicht gerade reichlich vor. Daher sind andere Wege gefragt. Recycling alleine reicht nicht.

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(Bild: vladdon/Shutterstock.com)

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  • dpa

Baden-Württemberg will mithilfe biologischer Prozesse Metalle gewinnen. Beim Biomining werden Mikroorganismen, beziehungsweise ihre Stoffwechselleistungen oder -produkte genutzt, um umwelt- und ressourcenschonend Lagerstätten mit gering konzentrierten Rohstoffvorkommen zu erschließen oder Rohstoffe aus Abfällen wie Schlacken aus der industriellen Metallfertigung oder aus Elektroschrott wieder nutzbar zu machen. Auch wichtige Pflanzennährstoffe wie Stickstoff- oder Phosphorverbindungen könnten so zurückgewonnen werden, erläuterte das Umweltministerium in Stuttgart. Eine Studie soll einen Überblick über Biomining-Akteure und potenzielle Rohstoffquellen im Südwesten verschaffen.

Die Rückgewinnung anorganischer Stoffe ist Teil der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie. Baden-Württemberg sieht im Biomining einen wichtigen Ansatz zur künftigen Versorgung mit wichtigen Hightech-Rohstoffen, für die es im Land keine größeren Lagerstätten (mehr) gibt. Darüber hinaus könnten diese Verfahren für die Bodensanierung nutzbar gemacht werden. Biomining könne auch mit anderen Verfahren kombiniert werden, sodass etwa aus Filterstäuben aus Abluftreinigungsanlagen Metalle zurückgewonnen werden könnten.

Das Ministerium hat einem Sprecher zufolge schon ähnliche Projekte angestoßen. So sollen beispielsweise Rohstoffe in Bioraffinieren aus Abfällen und Abwasser zurückgewonnen werden. Zudem wurde untersucht, wie Metalle aus Schlacken der Müllverbrennungsanlage in Mannheim oder aus Elektroöfen der Badischen Stahlwerke gewonnen werden können.

(mho)