"Baldur's Gate 3": Larian veröffentlicht Modding-Tools mit Einschränkungen

Die versprochenen Modding-Tools für "Baldur's Gate 3" kommen im September. Eine Mod-Revolution ist aber nicht zu erwarten – die Tools sind recht limitiert.

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Screenshot aus "Baldur's Gate 3"

(Bild: Larian Studios)

Lesezeit: 3 Min.

Die belgischen Larian Studios beginnen damit, Modding-Tools für "Baldur's Gate 3" zu testen. Ab dem 3. Juni dürfen ausgewählte Modder die bereits vor Wochen versprochenen Werkzeuge nutzen, um eigene Inhalte für das Rollenspiel zu entwickeln oder bestehende Systeme zu überarbeiten, teilte Larian mit.

Im Laufe der Tests sollen mehr und mehr Mod-Autoren Zugriff zu den Tools bekommen. Im Juli beginnt dann eine geschlossene Beta mit etwa 1000 Spielern, für die sich jeder bewberben kann. Die ausgewählten Fans dürfen dann nicht nur den 7. Patch für "Baldur's Gate 3" vorab testen, sondern auch die ersten mit den Tools entwickelten Mods ausprobieren. Schließlich sollen Patch 7 und die Modding-Tools im September vollständig veröffentlicht werden.

Grundsätzlich gibt es bereits PC-Mods für "Baldur's Gate 3", die allerdings ohne offiziellen Support entwickelt wurden. Larian verspricht, Modding mit der eigenen Pipeline zu vereinfachen. In den Modding-Tools kann man auf den Editor zugreifen und erstellte Inhalte direkt veröffentlichen – und zwar ausschließlich auf der Plattform Mod.io. Larian hat sich damit gegen den Steam Workshop und die bekannteste Modding-Seite NexusMods entschieden.

Viele Modder dürfte die Ankündigung ernüchtern: Auch mit den Modding-Tools soll es nämlich nicht möglich sein, Story-Elemente, Quests, Dialoge und Gameplay anzupassen, schreibt Larian in einer FAQ. Auch Mods, die sich auf Scripts verlassen und nicht jugendfreie Elemente umfassen, werden von Larians kuratierter Modding-Pipeline nicht erlaubt. Modder, die solche Inhalte entwickeln möchten, müssen das also wie bisher auf anderen Wegen umsetzen und ihre Mods auf NexusMods veröffentlichen. Komplexere und umfangreichere Mods als bisher sind nicht zu erwarten, weil bestehende Einschränkungen beim Modding durch die offiziellen Tools nicht aufgehoben werden. Im Gegenteil: Wegen inhaltlicher Einschränkungen haben Modder teilweise sogar mehr Freiheiten, wenn sie die Tools nicht nutzen.

Für PC-Spieler wird sich durch die Modding-Tools voraussichtlich also nicht viel ändern. Anders ist es für Konsolen-Gamer: Über Mod.io können die von Larian kuratierten Mods nämlich auch für Xbox und Playstation veröffentlicht werden. Direkt zum Launch sollen die Mods über Mod.io zwar nur auf dem PC verfügbar sein, "kurze Zeit später" sollen sie aber auch auf Konsolen kommen. Bislang war es auf Konsolen nicht möglich, Mods für "Baldur's Gate 3" zu installieren. Die Mods soll man über einen Ingame-Browser aufrufen können.

Im März kündigten die belgischen Larian Studios an, keine Zusatzinhalte für ihr Erfolgsrollenspiel "Baldur's Gate 3" mehr entwickeln zu wollen. Geplante DLCs seien eingestampft worden, auch ein "Baldur's Gate 4" wollen die Rollenspiel-Experten nicht entwickeln. Stattdessen will sich Larian nun einer eigenen Spielemarke widmen.

(dahe)