Ballmer sieht die IT-Welt in grundlegendem Wandel

Die technische Entwicklung sei in den vergangenen zehn Jahren rasant vorangeschritten, sagte der Microsoft-Chef auf der TechEd 2004. Aber in zehn Jahren werde die Welt wieder ganz anders aussehen.

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Microsoft-Chef Steve Ballmer ist davon überzeugt, dass die kommenden zehn Jahre der IT-Industrie mehr positive Entwicklungen und Innovationen bringen werden als die vergangenen. Vor zehn Jahren habe kaum ein Mensch einen PC besessen oder sich ins Internet gewagt. Es habe keine Mobiltelefone gegeben. Die Welt werde in zehn Jahren vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung bei künstlicher Intelligenz, Spracherkennung, Programmierproduktivität und Suchfunktionen, Interoperabilität und Mobilität wiederum ganz anders aussehen.

In seiner Rede auf der TechEd 2004 in San Diego kündigte Ballmer entsprechend Microsofts .NET-Roadmap einige neue Entwicklungstools an wie zum Beispiel Visual Studio 2005 Team Systems, eine Ergänzung der bisherigen Visual-Studio-Reihe, sowie eine neue Version von SQL Server. Visual Studio 2005 Team Systems soll Entwickler, Manager und Administratoren dabei helfen, effizienter zusammenzuarbeiten.

Innovation sei notwendig, meinte Ballmer, aber nicht, indem tausende neuer Konzepte erdacht, sondern indem neue Konzepte auf wirksame Weise integriert würden. In diesem Zusammenhang ging der Microsoft-Chef am Rande auf die kommende Windows-Version mit Codenamen Longhorn ein, an der in diesem Verständnis von Innovation gearbeitet werde. Allerdings sei Longhorn in der Prioritätenliste etwas nach hinten gerückt zu Gunsten von Windows XP Service Pack 2. Damit wolle sein Unternehmen vor allem auf einige wichtige Sicherheitsfragen antworten.

Die IT-Branche stabilisiere sich derzeit, sagte Ballmer zur wirtschaftlichen Entwicklung. Mit dem Y2K-Phänomen habe eine Welle an Investitionen eingesetzt, doch die Verantwortlichen hätten keine Vorteile daraus schöpfen können. Mit dem Anwachsen der Internetblase habe es einen weiteren Investitionsschub gegeben, doch die Verantwortlichen seien darüber enttäuscht gewesen, wie wenig Versprechungen das Internet erfüllt habe.

Nach dem Platzen der Internetblase sei die Branche in den vergangenen drei oder vier Jahren ausgetrocknet. Mittlerweile sei die Industrie auf dem Weg zu einer Position, die man als stabil bezeichnen könne. Ballmer vermutet, es werde eine Rückkehr zu den Vorstellungen der 90er Jahre geben, in denen ein stetiges Wachstum bei den IT-Investitionen stattgefunden habe. Zuvor gelte es aber, das Problem der Sicherheit zu lösen, um daraufhin die Produktivität nachhaltig steigern zu können. (anw)