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Barrierefreiheit, was ist das?

Michael Riepe

80 Prozent der deutschen Internetnutzer wissen laut einer Umfrage nicht, was barrierefreie Webseiten sind.

Unverständliche Sprache, schlechte Navigation und zu kleine Schrift sind für Surfer wesentliche Gründe, Webseiten vorzeitig zu verlassen, und damit Barrieren für die erfolgreiche Internetnutzung. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Stiftung „barrierefrei kommunizieren!“ [1] durch das Marktforschungsinstitut TNS EMNID [2], an der im April 1000 deutsche Internetnutzer teilgenommen haben.

Die Studie zeigt außerdem, dass vier von fünf Internetnutzern überhaupt keine Kenntnis darüber haben, was barrierefreie Webseiten sind. 60 Prozent wissen nicht, dass Menschen mit Behinderungen oder ältere Surfer Webseiten nicht nutzen können, wenn sie nicht barrierefrei programmiert sind. "Barrierefreiheit ist keine Spielerei für Einzelne, sondern sollte heutzutage ein Qualitätsmerkmal jeder seriösen Webseite sein, sei es im öffentlichen oder privatwirtschaftlichen Bereich", meint dazu Wilfried Gromes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.

Barrieren im WWW sind nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für fast alle hinderlich. Darauf deuten die Umfrageergebnisse hin: 52 Prozent der befragten Websurfer haben schon häufiger eine Seite vorzeitig verlassen, weil die Inhalte unverständlich dargestellt waren; davon 35 Prozent, weil die Navigation zu schwierig war und 9 Prozent, weil die Schrift zu klein war. Hierbei sticht besonders der deutlich höhere Anteil der "Webseiten-Aussteiger" bei Personen über 60 Jahren (63 Prozent) und bei Schülern (70 Prozent) hervor. Zudem hat die Hälfte aller Befragten schon einmal einen Onlineshop verlassen, weil die Benutzerführung so kompliziert war, dass sie ihren Online-Einkauf nicht abschließen konnten. (mr [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-219733

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.stiftung-barrierefrei-kommunizieren.de
[2] http://www.tns-emnid.com
[3] mailto:mr@ix.de