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Batterien sollen in der EU nachhaltiger und menschenrechtsfreundlicher werden

Andreas Wilkens

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(Bild: G2-Infoplattform/GRS_EAR)

Die EU-Kommission will die 14 Jahre alte Batterie-Verordnung modernisieren, um der zunehmenden Nachfrage vor allem durch Elektroautos besser gerecht zu werden.

Batterien, die in der EU verkauft werden, sollen über ihren gesamten Lebenszyklus nachhaltig, leistungsfähig und sicher sein. Sie sollen mit möglichst geringen Umweltauswirkungen aus Materialien hergestellt werden, die unter vollständiger Einhaltung der Menschenrechte sowie sozialen und ökologischen Standards gewonnen wurden. Dafür will die EU-Kommission sorgen und schlägt dafür vor, die EU-Rechtsvorschriften für Batterien zu modernisieren.

Batteriezellen, -module und -sätze sollen möglichst mit sauberer Energie hergestellt werden und nur geringe Mengen an gefährlichen Stoffen enthalten. Sie sollen energieeffizient und für eine lange Lebensdauer ausgelegt sein.

Batterien aller Art, also beispielsweise für die Industrie, in Elektrogeräten oder Elektroautos, sollen zudem am Ende ihrer Lebensdauer umgenutzt, wiederaufbereitet oder recycelt werden. Die derzeitige Sammelquote von Batterien im Haushalt soll von 45 Prozent auf 65 Prozent im Jahr 2025 und 70 Prozent im Jahr 2030 steigen. Industrie-, Starter- oder Traktionsbatterien müssen ohne Ausnahme gesammelt werden.

Im Recycling soll ein hoher Verwertungsgrad erreicht werden, insbesondere bei wertvollen Materialien wie Kobalt, Lithium, Nickel und Blei, sieht die EU-Kommission in ihrem Verordnungsentwurf [1] vor. Ab dem 1. Juli 2024 dürfen nur noch wiederaufladbare Industrie- und Traktionsbatterien in Verkehr gebracht werden, für die eine Erklärung zum CO2-Fußabdruck erstellt wurde.

Der Umgang mit Batterien und Altbatterien wird seit 2006 in der EU durch die Batterien-Richtlinie [2] (2006/66/EG) geregelt. Inzwischen aber sei sie wegen geänderter sozioökonomischer Bedingungen, der technischen Entwicklungen, der veränderten Märkte und Verwendungen von Batterien veraltet.

Die EU-Kommission schlägt einen Rechtsrahmen vor, der es erleichtern soll. Batterien aus Elektrofahrzeugen umzunutzen. Sie könnten dann beispielsweise als stationäre Energiespeichersysteme oder Energieressourcen in Stromnetze dienen. Mit Batteriepässen in Form von QR-Codes soll der Markt transparenter würden und Batterien während ihres gesamten Lebenszyklus rückverfolgbar sein.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Nachfrage nach Batterien bis 2030 um das 14-Fache steigen wird. Dafür sorge vor allem die Elektromobilität, die weltweit für eine wesentlich höhere Nachfrage nach Bodenschätzen sorgen werde, vor allem Kobalt, Lithium, Nickel und Mangan; deren voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt will die Kommission minimieren. Die Zahl der recycelbaren Lithiumbatterien werde zwischen 2020 und 2040 voraussichtlich um das 700fache steigen.

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Die modernisierte Batterien-Verordnung soll ein wichtiger Baustein zu dem vor einem Jahr geschlossenen "Green Deal" [4] werden. Das Programm soll dafür sorgen, dass Europa bis 2050 klimaneutral wird.

(anw [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4991637

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/downloads/18/3/0/2/1/1/0/2/Proposal_for_a_Regulation_on_batteries_and_waste_batteries.pdf
[2] https://www.heise.de/news/EU-Parlament-verabschiedet-Richtlinie-zum-Batterie-Recycling-139729.html
[3] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html
[4] https://www.heise.de/news/Green-Deal-soll-den-Weg-zu-einer-EU-ohne-Klimagase-ebnen-4610746.html
[5] mailto:anw@heise.de