LNG-Terminal in Lubmin: Baubeginn am Dienstag

Schon am 1. Dezember soll über das erste komplett privat finanzierte LNG-Terminal in Lubmin Flüssigerdgas importiert werden. Am 20. September ist Baubeginn.

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Ein LNG-Tanker

(Bild: Wojciech Wrzesien / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern soll am Dienstag, 20. September, mit dem Bau des ersten komplett privat finanzierten Flüssigerdgas-Terminals begonnen werden. Dies teilte das Betreiberunternehmen Deutsche ReGas mit. Schon am 1. Dezember soll der Import von LNG beginnen. Bis zu 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas sollen jährlich in das deutsche Gasfernleitungsnetz eingespeist werden.

Das Unternehmen hatte seine Pläne Ende August der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Industriehafen Lubmin soll demnach ein Regasifizierungsschiff (FSRU) stationiert werden. Dieses regasifiziert die LNG-Lieferungen. Von dort aus wird das Erdgas in das nur 450 Meter entfernte deutsche Ferngasleitungsnetz (EUGAL/NEL) eingespeist. Die nötige Leitung wird vom Netzbetreiber Gascade gebaut. In Lubmin, das nahe Greifswald gelegt ist, kommen die Rohre der beiden Nord Stream-Pipelines an. Dadurch besteht ein sehr guter Anschluss an das Fernnetz.

Aufgrund der geringen Wassertiefe des vor Lubmin gelegenen Greifswalder Boddens können die LNG-Tanker allerdings nicht wie an anderen Terminals direkt an der FSRU anlegen. Deshalb wird zusätzlich eine Floating Storage Unit (FSU) in der Ostsee stationiert, an der die LNG-Tanker mit bis zu 170.000 Kubikmeter Fassungsvermögen andocken und ihr LNG übertragen können. Von dort aus werden drei Shuttle-Schiffe als „virtuelle Pipeline“ das LNG zum FSRU im Industriehafen Lubmin transportieren. Der Betrieb im Industriehafen Lubmin wird durch den Einsatz von Hafenschleppern aufrechterhalten.

Anders als das laufende Projekt in Wilhelmshaven und in anderen deutschen Häfen ist der Staat an Finanzierung und Realisierung dieses LNG-Vorhabens nicht beteiligt. Die Deutsche ReGas ist ein mittelständisches Unternehmen. Die FSRU wird vom Energiekonzern TotalEnergies gechartert.

Bei den Bauarbeiten geht es vor allem um die Ertüchtigung des Hafens für große Schiffe sowie darum, einen gesicherten Liegeplatz zu schaffen. Hierzu müssen nach Unternehmensangaben insbesondere stärkere Poller und Dalben eingebracht sowie ein Spundwandkasten errichtet werden. Zudem soll mit einem Bagger die nötigte Wassertiefe hergestellt werden. An Land muss eine Straße verlegt werden. Zudem wird eine Sicherheitszone eingerichtet. Die nötigen Genehmigungen liegen seit Mitte September alle vor.

(mki)