Bayern: Digitale Hilfe für verletzte Wanderer soll im Herbst starten
Im Bayerischen Wald wird die erste Berghütte an ein Projekt zur Ersten Hilfe über Telemedizin angeschlossen. Wanderer können dann aus der Ferne versorgt werden.
Wer sich beim Wandern verletzt, könnte bald mit digitaler Unterstützung Erste Hilfe bekommen. Das Waldschmidthaus im Bayerischen Wald soll als erste Berghütte an das Projekt "Mediland" zur besseren medizinischen Versorgung auf dem Land angebunden werden. Es ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums in München das erste Vorhaben dieser Art im Freistaat. "Läuft alles nach Plan, können im Herbst die ersten Wanderer zum Beispiel bei Verletzungen oder Unfällen digital erstversorgt werden."
Projekt bereits in Betrieb
Das Projekt "Medizin Digital zur Versorgung auf dem Land (Mediland)" der Technischen Hochschule Deggendorf im Gemeindeverbund Spiegelau-Frauenau war vor rund einem Jahr gestartet. Dabei sind zwei Arztpraxen, Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis, das Pflegewohnheim Rosenium in Spiegelau (Landkreis Freyung-Grafenau) und das Klinikum Grafenau miteinander verbunden. Ärzte und Pflegende können per Videotelefonie kommunizieren und sich dabei sehen. Vitaldaten von Patienten und Pflegeheimbewohnern zu Körperfunktionen wie Blutdruck können in Echtzeit übertragen werden und liegen somit beiden Seiten vor: dem Mediziner sowie einem geschulten Helfer bei demjenigen, dem geholfen werden muss.
Als zweite Klinik soll nun das Klinikum Zwiesel angeschlossen werden. "Gerade im ländlichen Raum bietet die Digitalisierung große Chancen für die Patientinnen und Patienten, für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen", lobte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).
Das Waldschmidthaus – offiziell Rachelschutzhaus – ist auf einer Höhe von 1360 Metern die höchstgelegene Berghütte im Bayerischen Wald und befindet sich direkt unterhalb des Großen Rachel (1453 Meter). Seit November 2017 gehört es dem Freistaat Bayern. (mho)