BenQ: Weniger Handy-Modelle nach Übernahme der Siemens-Sparte

"Die Produktionskosten sind in Deutschland hoch, deshalb werden wir einen Teil nach Asien verlegen", sagte der BenQ-Chef und fügte hinzu: "Ich weiß, dass einige Arbeiter protestieren werden."

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 472 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Nach der Übernahme der Siemens-Mobilsparte will sich der taiwanische Elektronikhersteller BenQ auf die Entwicklung von weniger und besseren Handymodellen beschränken. "Siemens und BenQ wollten jeweils 25 und 20 neue Modelle herausbringen", sagte BenQ-Chef KY Lee der taiwanischen Zeitung Business Today. Nach der Übernahme werde das Unternehmen jedoch nur noch 35 oder sogar deutlich weniger Modelle auf den Markt bringen. Damit will BenQ vor allem Verluste ausgleichen und Kosten senken.

Die Produktionskapazitäten sollen für weitere Einsparungen umverteilt werden. So werde BenQ die Produktion in Deutschland künftig von 40 auf 20 Prozent senken, sagte Lee. "Die Produktionskosten sind in Deutschland hoch, deshalb werden wir einen Teil nach Asien verlegen", sagte Lee. "Ich weiß, dass einige Arbeiter protestieren werden." Aber der Handy-Markt befinde sich an einem kritischen Punkt. "Wenn jemand versuchen sollte, die Reform zu blockieren, werden wir alle Verlierer sein."

Den Schwerpunkt der Produktion will das Unternehmen in China setzen und dort statt zuvor 30 Prozent nun 60 Prozent der Handys fertigen lassen. In Brasilien sollen 20 statt 30 Prozent bleiben. Über das Schicksal der 6000 Siemens-Mitarbeiter, von denen die Hälfte in Deutschland arbeitet, werde das Unternehmen eine Entscheidung im Juni 2006 treffen. Bis zu diesem Zeitpunkt läuft eine Vereinbarung zwischen Gewerkschaften und Siemens, die die Arbeitsplätze im Werk in Kamp-Lintfort sichert. Diese Vereinbarung musste BenQ mit der Handy-Sparte übernehmen. (dpa) / (jk)