Bericht: Apple wehrt sich gegen Einigung im E-Book-Streit

Apple und zwei Verlage weigern sich einem Bericht zufolge, im Streit um Absprachen im E-Book-Geschäft, einer Einigung zuzustimmen. Drei internationale Verlage seien dagegen zu einer Schlichtung bereit.

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Drei internationale Verlage sind im Konflikt um wettbewerbswidrige Absprachen im E-Book-Geschäft offenbar bereit, sich mit den Kartellbehörden in den USA und der EU zu einigen. Apple und zwei weitere Verlage weigern sich jedoch, deren Bedingungen zuzustimmen. Das berichtete das Wall Street Journal am gestrigen Mittwoch, fügte aber hinzu, dass die Situation noch nicht entschieden und ein Meinungswechsel noch möglich sei. Auch die Modalitäten einer Einigung stünden noch nicht fest, weitreichende Folgen für den wachsenden E-Book-Markt seien aber absehbar.

Zu einer Einigung bereit sind dem Bericht zufolge der Verlag Simon & Schuster (CBS), die Hachette Book Group und der Verlag HarperCollins (News Corporation). Auf der Seite von Apple gegen eine Einigung wenden, würden sich dagegen die Penguin Group und der Verlag Macmillan (Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck).

Die Einführung von iBooks hat den E-Book-Markt umgekrempelt

In der Auseinandersetzung hatte sich der Verzicht auf eine von Apple eingeführte Vertragsklausel bereits angedeutet, derzufolge E-Books bei anderen Händlern nicht billiger angeboten werden dürfen, als in Apples Online-Shop iBooks. Das Ende dieses "most favored nation status" geht den Behörden jedoch nicht weit genug, so das Wall Street Journal. Diese würden zusätzlich verlangen, dass in einer Übergangszeit keine Preise nach dem sogenannten Agentur-Modell von Apple festgelegt werden. Dieses Modell regelt, dass die Verlage 70 Prozent des Einzelhandelspreise erhalten, 30 Prozent gehen an Apple.

In einer Abkühlungsphase solle demnach auch auf diesen Teil der Verträge verzichtet werden, damit Verlage und Buchhändler wieder ungetrübte Geschäftsbeziehungen aufbauen könnten. Wie sich eine solche Einigung auf die Wettbewerber auswirken würde, die nicht Teil der Schlichtung wären, sei derzeit noch unklar. (mho)