Bericht: Disney stoppt Facebook-Werbung

Weil die Plattform zu wenig gegen fragwürdige Inhalte unternimmt, senkt der Unterhaltungskonzern die Werbeausgaben.

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Disney mit Gewinneinbruch

(Bild: dpa, Richard Drew/AP/dpa)

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Die Walt Disney Company hat ihr Werbebudget bei Facebook reduziert. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Als Grund gilt der Umgang des sozialen Netzwerks mit Hassreden und fragwürdiger Inhalte im sozialen Netzwerk. Der Unterhaltungsriese sei besorgt über die Durchsetzung von Facebooks Richtlinien, heißt es in dem Bericht.

Zunächst soll Disney die Werbung für den Streamingdienst Disney+ auf Facebook einstellen, auch die Werbung für den Streamingdienst Hulu wird auf Instagram ausgesetzt. Auch weitere Disney-Tochterfirmen wie ABC Studios sollen ihre Facebook-Ausgaben überprüfen. Wie lang der Konzern keine Werbung in den Netzwerken schalten will, ist unklar. Eine Stellungnahme von Disney gab es bislang nicht.

Dabei handelt sich um einen herben Schlag für Facebook: In der ersten Jahreshälfte 2020 gab der Unterhaltungsriese schätzungsweise 210 Millionen US-Dollar aus, um Disney+ bei Facebook zu bewerben. Laut Wall Street Journal war Disney in der ersten Jahreshälfte 2020 der größte Werbekunde bei dem sozialen Netzwerk.

Disney ist nicht der einzige Konzern, der seine Werbeanzeigen stoppt, um die Betreiber sozialer Netze wie Facebook oder Twitter zu einem konsequenteren Vorgang gegen hetzerische und manipulative Inhalte zu bewegen. Unter der Kampagne #StopHateforprofit kündigten Unternehmen an, Anzeigen bei Online-Plattformen auszusetzen. Dazu gehören neben dem Konsumgüterkonzern Unilever oder der Modefirma The North Face auch Puma, Henkel, SAP und Volkswagen.

(hze)