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Bericht: Olympus verschleierte über eine Milliarde Euro an Verlusten 44 Kommentare

Zeitungsberichten zufolge hat der japanische Kamerahersteller Olympus seit den 90er Jahren Verluste in Höhe von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro verschleiert.

Der japanische Kamerahersteller Olympus [1] hat seit den 90er Jahren Verluste in Höhe von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro verschleiert. Zu diesem Ergebnis kam ein vom heutigen Management berufenes unabhängiges Expertengremium, das am Dienstag seinen Bericht vorlegte, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Der Bilanzbetrug habe sich insgesamt auf 134,8 Milliarden Yen (derzeit rund 1,3 Mrd. Euro) belaufen. Das sei mehr als anfangs bekannt wurde.

Drahtzieher seien der frühere Vize-Präsident Hisashi Mori und der frühere Rechnungsprüfer Hideo Yamada unter Führung der damaligen Präsidenten Masatoshi Kishimoto und Tsuyoshia Kikukawa gewesen, schreibt dpa. Verbindungen zur Mafia seien nicht festgestellt worden. Olympus habe die Verluste mit Hilfe von Übernahmen verschleiert. Nach Recherchen der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei [2] betrieb der Konzern zu diesem Zweck Geheimkonten.

Nach Informationen [3] von"Spiegel Online sei eine "verdächtige Zahlung" auch über die Deutsche Bank abgewickelt worden. Dies gehe aus internen Firmendokumenten des Kameraherstellers hervor. Dabei seien 410 Millionen Dollar an Finanzberater mit Sitz auf den Cayman Islands geflossen. Diese Zahlung sei "höchstwahrscheinlich Teil gewaltiger Bilanztricksereien". (keh [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1390486

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.olympus.de/
[2] http://e.nikkei.com/e/fr/freetop.aspx
[3] http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,800403,00.html
[4] mailto:keh@heise.de