Bericht: Statistiken über Copyright-Verstöße sind übertrieben

Ein Musikbranchen-Experte kommt in einem Entwurf für einen Bericht für das Australian Institute of Criminology zu dem Schluss, dass von der Industrie vorgelegte Zahlen mitunter nicht haltbar sind.

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Von der Musik- und Softwareindustrie vorgelegte Zahlen über das Ausmaß von Copyright-Verstößen sind mitunter übertrieben. Zu diesem Schluss kommt der Jurist und Musikindustrie-Experte Alex Malek in einem Bericht für das Australian Institute of Criminology (AIC). Dieser liegt der australischen Tageszeitung The Australian nach eigenen Angaben in einer frühen Entwurfsfassung vor. Der AIC-Kriminologe Russell Smith relativiert, es handele sich um einen von einem externen Berater erarbeiten Entwurf mit übertriebener Darstellung und ungenauen Schlussfolgerungen, der noch überarbeitet werde.

Malek kommt in seinem Bericht laut Australian zu dem Schluss, dass einige von der Musik- und Softwarebranche vorgelegte Statistiken unzuverlässig seien. Es gehe darum, die Regierung für ihre Probleme zu sensibilisieren, zu Aktionen gegen Urheberrechtsverletzungen und zur Erarbeitung schärferer Copyright-Gesetze zu bewegen. Malek, der schon zu früheren Gelegenheiten die Öffentlichkeitsarbeit der australischen Musikindustrie kritisch beleuchtete, meint demnach, die Musikindustrie sei nicht in der Lage zu erklären, wie sie zu ihren "Pirateriestatistiken" komme.

Der Verband Business Software Alliance bezifferte den Anteil von illegalen Kopien in Deutschland für 2005 auf einen Wert von 1,5 Milliarden Euro. Der Musikbranchenverband IFPI schätzt den durch Musikdownloads aus "illegalen Quellen" verursachten Umsatzausfall für vergangenes Jahr auf 6,5 Milliarden Euro. (anw)