Bericht: iTunes erweitert DRM-freies Musik-Angebot

Künftig sollen im iTunes Store auch Musikstücke der drei größten Plattenfirmen ohne Digital Rights Management erhältlich sein, heißt es in einem Medienbericht. Im Gegenzug komme Apple den Unternehmen bei der Preisgestaltung entgegen.

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Der Online-Musikladen-Betreiber Apple hat sich nach erneuten Verhandlungen mit den drei größten Plattenfirmen auf einen Kompromiss geeinigt. Künftig würden Stücke aus dem Fundus von Sony BMG, Universal und Warner Music im iTunes Store ohne Digital Rights Management (DRM) erhältlich sein, berichtet der Branchendienst CNet unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Im Gegenzug gestalte Apple anders als bisher die Preise flexibel. Es werde unterschiedliche Preise für ältere Songs, neue, aber nicht erfolgreiche Stücke und aktuelle Hits geben, die dann auch mehr als die bisherigen 99 Cent je Stück kosten könnten. Bisher hatte sich Apple geweigert, die Preise für Musikdownloads zu erhöhen.

Außerdem soll sich Apple mit den Plattenfirmen über den Vertrieb von Musikstücken über Mobilfunknetze geeinigt haben. Dadurch könnten iPhone-Besitzer Stücke direkt auf ihr Gerät laden. Eine offizielle Ankündigung soll heute auf der Macworld Expo folgen.

Digital Rights Management (DRM) soll dafür sorgen, dass digitale Musikstücke nicht ohne technische Komplikationen kopiert und auf unbegrenzt vielen Geräten abgespielt werden können. Die Major Label haben sich lange auf diese Technik verlassen, doch gilt sie mittlerweile vielen Experten als eine Hürde auf dem Weg zur stärkeren Verbreitung von Musikstücken über Online-Musikläden. Bisher konnten die – zwar steigenden – Online-Verkäufe den Rückgang bei physischen Tonträgern in den USA – bis auf wenige Ausnahmennicht ausgleichen.

Als letzter großer Musikkonzern hatte Anfang vorigen Jahres Sony BMG angekündigt, legale Downloads ohne DRM zulassen zu wollen. EMI hatte früher bereits auch gegenüber Apple seine Strategie geändert. Seitdem sind von den vier größten Labeln einzig die von EMI im iTunes Store ohne DRM erhältlich. Daneben gibt es bei Apple Musik von diversen unabhängigen Labeln ohne Kopierschutz. Konkurrent Amazon ist in dieser Hinsicht schon etwas weiter. Er besitzt Verträge über den DRM-freien Vertrieb seit 2007 für alle großen Label und hat ihn im Dezember 2008 auch in Großbritannien gestartet. (anw)