Berlin Geekettes Hackathon: Apps in 24 Stunden
In Berlin fand der zweite Hackathon nur für Frauen statt. 115 Teilnehmerinnen entwickelten in 24 Stunden Apps und Online-Spiele. Heraus kamen Morse-Wecker und ein Tanzkurs auf der Smartwatch.
- Susanne Harnisch
- Philip Steffan
Am vergangenen Wochenende fand der zweite All-Women Hackathon, ein 24-Stunden Hack-Marathon für Frauen in Berlin statt. Wieder folgten über 100 Frauen der Einladung der Berlin Geekettes, um zwei Tage lang an, diesmal in den Räumen von Sponsor Coca-Cola, an selbst gewählten Projekten zu basteln.
Insgesamt 26 Projekte, von Konzept bis Prototyp, wurden bei der Präsentation am Sonntag Nachmittag vorgestellt. Wie schon im März dieses Jahres spielen die Teilnehmerinnen auch diesmal begeistert mit den APIs der Sponsoren herum, darunter Soundcloud, EyeEm und Xing. Aber auch Hardware-Projekte kamen nicht zu kurz.
Ein erstaunliches Revival erlebte der Morsecode, um den es sich in gleich in zwei Projekten drehte. Bei Morse Code Karaoke gewinnt nicht, wie der Name schon vermuten lässt, die geschickteste Sängerin, sondern die virtuoseste Tipperin. Fähigkeiten, die laut der Programmiererinnen von Morning Morse nicht nur nützlich sind, um diesen ungewöhnlichen Wecker abzustellen, sondern auch unersetzlich für eine bevorstehende Zombie-Apokalypse.
Etwas weniger Endzeitstimmung kommt bei der Verwendung der Android-App WatchMeDance - like a pro auf: Das Display der Smartwatch Pebble zeigt die jeweiligen Tanzschritte an und signalisiert durch Vibration, wann man diese ausführen soll.
Auch bei den übrigen Apps waren Musik bzw. Geräusche und Bilder tragende Elemente. Mit Memory Lane können kurze Spaziergänge oder längere Ausflüge visuell und akustisch festgehalten und später über die Kartenansicht nachvollzogen werden. Wie gut die Kenntnisse über das eigene oder auch andere Berliner Stadtviertel sind, kann mann mit Disstrictly testen. Nur wer alle Bilder und Geräusche richtig zuordnen kann, darf sich Ultimate Berlin-Pro nennen.
Für mehr Vernetzung unter Tech-Frauen könnten diese beiden Apps sorgen: We are many schlägt der Nutzerin, basierend auf eigenen Interessen, Profile anderer Nutzerinnen in einem gewählten Netzwerk vor. Rent a Role Model wiederum soll es Lehrern und Lehrerinnen erleichtern, mit weiblichen IT-Professionals in Verbindung zu treten.
Ein ganz anderes Thema brachten die beiden Vertreterinnen der Initiative Wash United auf den Plan. Begrenzter Zugang zu sanitären Anlagen und unzureichende Aufklärung über Hygiene sind in vielen Ländern bis heute ein großes Problem. Wash United hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies zu ändern, unter anderem durch Aufklärung von Frauen und Mädchen über menstruationsbezogene Hygiene. Noch immer ist das Thema Menstruation von Mythen und Tabus geprägt. Mit dem geplanten Spiel "Period Quest" sollen nicht nur diese Mythen durch Fakten widerlegt, sondern auch praktische Tipps zum Umgang mit der Menstruation geliefert werden. Einen Teil des Spiels konnten sieben Teilnehmerinnen des Hackathons mit Cuterus Leaks! bereits umsetzen und wurden dafür prompt mit dem Hauptpreis belohnt. (phs)