Bertelsmann verschärft den Kampf gegen Raubkopierer

Im Bestreben, Raubkopien von noch nicht veröffentlichten Liedern zu verhinden, will Bertelsmann Entertainment künftig Promo-CDs mit Kopierschutz versehen.

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Von
  • Nico Jurran

Das zum deutschen Medienkonzern Bertelsmann gehörende Label BMG Entertainment hat bekanntgegeben, künftig Promo-CDs mit einem Kopierschutz zu versehen. Er soll dafür sorgen, dass die auf den Discs enthaltenen Songs nicht auf die Festplatte eines PCs kopiert werden können. Auf diese Weise will das Unternehmen verhindern, dass die an US-Radiostationen, Händler und Journalisten verteilten Vorab-Versionen neuer Singles und Alben als Kopiervorlage für Internet-Tauschbörsen dienen. Nach eigenen Angaben will BMG mit der Sicherung bei den Promo-Scheiben der Künstler Cee-Lo und Donnel Jones beginnen, die noch im April ausgegeben werden.

Die Vermutung, dass Promo-CDs als Quelle für Raubkopien genutzt werden, hegt die Musikindustrie schon lange: So fanden sich in der Vergangenheit unter anderen Songs von Madonna, Paul McCartney, U2, Metallica und Van Halen im Internet, obwohl die entsprechenden CDs noch gar nicht veröffentlicht worden waren. In allen Fällen sollen aber bereits Vorab-Versionen an Radiostationen verteilt worden sein.

Dass sich der gewünschte Erfolg tatsächlich einstellen wird, ist indes fraglich: Immerhin dürfte das Ausgangsmaterial für Raubkopien nicht selten aus Kreisen stammen, die mit der Produktion der Lieder selbst beschäftigt sind. Immerhin konnten auch (oftmals recht knifflige) Schutzmaßnahmen bei Vorabversionen von Computerspielen bislang nicht verhindern, dass im Internet immer wieder Raubkopien von noch nicht offiziell veröffentlichen Games auftauchen -- oft als Kopie der Master-CD. (nij)