Betreiber von Video-Automaten verklagt Hollywood-Studio
Das US-amerikanische Unternehmen Redbox Automated Retail hat Klage gegen 20th Century Fox eingereicht, nachdem das Studio den Automatenbetreiber erst nach gewöhnlichen Videotheken mit seinen DVDs beliefern wollte.
Automaten-Videotheken, aus denen Kunden rund um die Uhr DVDs ziehen können, sind in Deutschland keine Seltenheit mehr. In den USA geht die Firma Redbox Automated Retail noch einen Schritt weiter: Sie hat nach eigenen Angaben an über 15.000 Standorten – unter anderem in McDonald's-Filialen – Automaten aufgestellt, um ihren Kunden so praktisch die Miete von DVDs "im Vorbeigehen" zu ermöglichen. Die Scheibe kann man später an einem beliebigen Redbox-Automaten zurückgeben. Sollte ein Kunde die vereinbarte Mietdauer überziehen, so wird einfach seine Kreditkarte belastet.
Dem Hollywood-Studio 20th Century Fox war dieses Geschäftsmodell offenbar ein Dorn im Auge – nach Ansicht von Experten vor allem deshalb, weil die Mietgebühren eines kostengünstig arbeitenden Automatenbetreibers mit 1 US-Dollar plus Steuer pro Tag deutlich unter denen der Konkurrenz liegen. Fox wies daher in seinen neuen Vertriebsregeln Großhändler an, DVDs frühestens 30 Tage nach dem Veröffentlichungstermin an Betreiber von Video-Automaten auszuliefern. Hiergegen legte Redbox nun Klage beim Bundesgericht von Delaware ein – und teilte zugleich mit, dass das Unternehmen auch weiterhin alle großen DVD-Titel an allen Standorten verfügbar halten werde, einschließlich der von 20th Century Fox.
Eine Stellungnahme gab das Hollywood-Studios bislang nicht ab. Andere Filmstudios scheinen mit dem Geschäftsmodell von Redbox weniger Schwierigkeiten zu haben: So vereinbarten Sony Pictures und Lionsgate in den vergangenen Monaten mit Redbox, dass ihre Titel künftig im Sortiment des Automatenbetreibers einen größeren Platz einnehmen werden. (nij)